Regnitz

Einst befuhren sie fränkisch-deutsche Könige, heutzutage sind es vor allem Touristen: Die Rede ist von der Regnitz. Sie entsteht, wenn Pegnitz und Rednitz im mittelfränkischen Fürth zusammenfließen. Die Regnitz ist knapp 59 km lang und mündet, nachdem sie u.a. Erlangen und Forchheim durchflossen hat, bei Bamberg (im Nordwesten der Stadt) in den Main.

Eingriff des Menschen
Die Regnitz hat man im Laufe ihrer Geschichte oft verändert: Man hat sie u.a. begradigt und den Main-Donau-Kanal gebaut (Bauzeit von 1960 bis 1992), um den Main bei Bamberg mit der Donau bei Kelheim zu verbinden. Dabei gingen zwar viele Lebensräume verloren, man bemüht sich aber seit einigen Jahren im Rahmen des Bio-Diversitätsprojektes entlang des Kanals darum, bestimmte Förder-Maßnahmen durchzuführen. Ein Beispiel von vielen ist etwa die Zennschleife von Atzenhof (Fürth), die man renaturiert und den ursprünglichen Bachlauf wieder hergestellt hat.

Genuss und Natur im Regnitztal
Im Regnitztal wird jeder Kulinarikliebhaber glücklich: So findet man vor allem im Bereich zwischen Erlangen und Baiersdorf ein sehr sandreiches Gebiet. Dies ist der optimale Untergrund für Spargel, Erdbeeren oder Meerrettich. Die nährstoffarme und trockene Umgebung ist auch ideal für bestimmte Flora und Fauna: Man entdeckt etwa Silberkraut und Sandgrasnelken, und wenn man noch näher hinschaut Sandlaufkäfer und Ameisenlöwen. Das größte bayerische Naturschutzprojekt, die sog. Sandachse Franken, widmet sich dem Erhalt und Schutz dieses Gebietes. Weiterhin ist die Regnitz Heimat für teils stark bedrohte Fischarten wie die Nase, die Barbe oder die Schleie. 2021 stellte die Arbeitsgemeinschaft Gewässerschutz obere Regnitz (ARGE) fest, dass die Wasserqualität in der Regnitz unbefriedigend ist: Insbesondere im Sommer ist laut ihrem Bericht der Fluss zu sauerstoffarm, zudem befindet sich zuviel Phosphat im Gewässer. Diese Umstände sind freilich bedrohlich für den Fischbestand in der Regnitz.

Regnitz-Radweg
Ein sehr lohnenswerter Radweg erstreckt sich zwischen dem Bamberger Land und dem Nürnberger Süden: Hier gibt es zwei Varianten, zum einen die Talroute, zum anderen die Kanalroute. Erstere ist etwa 83 km lang und führt einen entlang vieler fränkischer Ortschaften. Die Talroute ist größtenteils identisch mit der um etwa 10 km kürzeren Kanalroute entlang des Main-Donau-Kanals. Letztere ist etwas weniger abwechslungsreich, dafür aber flacher als die Talroute. Eine sprichwörtliche Kunstpause kann man im Bereich der Gemeinde Berg einlegen: Dort gibt es einen Skulpturenweg, der sechs große Objekte umfasst. Regionale Künstler zeichnen sich dafür verantwortlich: Sie nutzten ausschließlich die Materialien Holz, Stein sowie Stahl für ihre Werke.