Tauber

Naturschutzgebiete, Fahrrad-Touren, Weinbauregionen, das Taubertal-Festival: Die Tauber hat viel mehr zu bieten, als man vielleicht zunächst bei einem Fluss vermuten möchte. Eine kleine Übersicht:

Ursprung und Mündung in Baden-Württemberg
Der Ursprung der Tauber liegt in Baden-Württemberg: Der Klingenbrunnen bei Weikersholz ist die oberste Quelle, aus der ständig Wasser zufließt. Deswegen bezeichnet man diesen Brunnen als Ursprung der Tauber – man einigte sich aber erst 1976 nach einigen Streitigkeiten offiziell darauf. Die zweite Quelle liegt in Wettringen, Bayern (Landkreis Ansbach). Der Flusslauf von 130 km befindet sich in Franken, bis die Tauber schließlich bei Wertheim (Baden-Württemberg, direkt an der bayerischen Grenze) in den Main mündet. Das enge Flusstal, so wie wir es heute kennen, bildete sich wahrscheinlich im Eiszeitalter. Als wichtige Nebenflüsse sollte man z.B. die Gollach (beim unterfränkischen Bieberehren), die Vorbach (im Nordosten Baden-Württembergs) und die ebenfalls im nordöstlichen Baden-Württemberg entspringende Umpfer nennen. Bekannte Städte am Flussverlauf sind etwa das vor allem bei Touristen beliebte Rothenburg o.d. Tauber mit seiner größtenteils erhaltenen mittelalterlichen Altstadt, aber auch Creglingen, Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim.

Weinregion Tauberfranken
Die Gegend entlang des Flusses nennt man Tauberfranken. Diese Region ist zugleich eine bekannte Weingegend. Weinbau betreibt man dort bereits seit dem 9. Jahrhundert. Man unterscheidet das Weinbaugebiet in drei Regionen: Württemberg, Baden und Franken. Im Taubertal findet man nicht nur Rebsorten wie Müller-Thurgau und Silvaner, sondern auch die autochthone Rotweinsorte Tauberschwarz. Autochthon bedeutet verkürzt gesagt einheimisch und alteingesessen. Die überwiegend muschelkalkhaltigen Böden verleihen den Taubertal-Weinen Charakter.

Vielfältige Natur
Das Wasser in der Tauber hat die Güteklasse 2, ist also mäßig belastet. Im Gewässer schwimmen unter anderem Döbel, Flussbarsch, Hecht, Regenbogenforelle und Nase. Das Taubertal hat über 30 Naturschutzgebiete: Im Haigergrund (bei Tauberbischofsheim) beispielsweise gibt es einige gefährdete Arten – vom Frauenschuh (einer Orchidee) bis zum Bergkronen-Widderchen (einem Schmetterling). Es empfiehlt sich ein Besuch des Natur- und Kulturlehrpfads Beckstein/Königshofen und der Kulturlandschaftspfad Creglingen. Obwohl diese Pfade selbst keine Naturschutzgebiete sind, erfährt man dort viel Interessantes über die Biotope oder gefährdete Arten.

Leben zwischen den Steinen
Das Taubertal zählt man zu den wärmsten und trockensten Gebieten in Deutschland. Diese teils sehr steinige Gegend ist jedoch viel lebendiger als man glaubt: So entdeckt man etwa an den Trockenhängen am Seilingsberg die bedrohte Schlingnatter (Coronella austriaca) oder die Zauneidechse (auf der Vorwarnliste in der Rote Liste Bundesrepublik Deutschland der gefährdeten Arten).

Radler kommen auf ihre Kosten
Im Taubertal sind verschiedenste Radtouren möglich, z.B. „Der Klassiker“ (Taubertalradweg von Rothenburg ob der Tauber bis nach Wertheim mit einer Länge von 100 km), oder man entscheidet sich für den „Sportiven“ (160 km Länge mit vielen Steigungen) oder die „Weinradreise“ (von Dörzbach bis Miltenberg am Main – auf einer Länge von 240 km entlang vieler Weinbaubetriebe).

Taubertal-Festival
Musikfans kennen den Fluss durch das seit 1996 im August stattfindende Taubertal-Festival. Die Festival-Fläche ist direkt am Flussufer gelegen, auf der sog. Eiswiese. Es spielten dort schon (internationale) Künstler wie Iggy & The Stooges, Editors, Die Ärzte und Kraftklub.