Schwarzen­brucker Moor

Das Schwarzenbrucker Moor liegt im Schwarzenbrucker Ortsteil Gsteinach im Landkreis Nürnberger Land in Mittelfranken. Es handelt sich um ein 10 Hektar großes Naturschutzgebiet, welches fast vollständig von Wohnbebauung und Sportplätzen umgeben ist. Auf einem schmalen Wanderweg kann man das Moor zu Fuß umrunden, das Betreten des Moors ist untersagt. Eine Informationstafel gibt Auskunft über den Lebensraum Schwarzenbrucker Moor. Es ist eines der letzten verbliebenen Moore in Mittelfranken. Ursprünglich war das heutige Moor eine Flussschleife der Schwarzach. Flußablagerungen bildeten eine wasserundurchlässige Schicht, auf der sich, nachdem die Schwarzach ihr Bett verlagert hatte, allmählich eine etwa einen Meter dicke Torfschicht bildete.

Beschreibung
Einst in Privatbesitz und immer in Gefahr, dass das „Mückenloch“ zugeschüttet oder als kommerzieller Fischweiher genutzt werden könnte, wurde das Schwarzenbrucker Moor schließlich von der Gemeinde Schwarzenbruck erworben. Seit dem 22.08.1992 unter Naturschutz gestellt, gibt es durch naturpflegerische Eingriffe Bemühungen, den Erhalt des Flachmoors zu erreichen. Die unmittelbar angrenzende Bebauung hat aus dem Moor eine Insel im Siedlungsgebiet gemacht, was sich nachteilig auf die Tierwelt und den Wasserhaushalt des Moors auswirkt. Der Zufluß von Grundwasser findet nicht mehr in ausreichendem Maße statt, so dass die Verlandung des Moors fortschreitet.

Fauna und Flora
Obwohl mit seinen 10 Hektar nicht besonders groß und von Verlandung bedroht, so ist das Schwarzenbrucker Moor doch ein wertvoller und vielgestaltiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Es existieren hier Teiche mit ihrer vielfältigen Vegetation über und unter Wasser, Erlenbruchwälder, Röhrichte, Großseggenriede und großflächig Weidengebüsche. Von den auf der Roten Liste gefährdeter Arten verzeichneten Pflanzen, die hier vorkommen, ist besonders die Sumpfkalla, auch Drachenwurz oder Schlangenwurz genannt, hervorzuheben. Auch Sumpflappenfarn und Teichrosen findet man. Hinsichtlich der hier lebenden Tiere ist besonders die Existenz von 16 Libellenarten bemerkenswert, die ihren Lebensraum im Moor haben. Auch Ringelnattern, Teichfrösche, Graureiher und Eisvögel sind anzutreffen. Blesshühner, Stockenten und Kanadagänse nutzen die Wasserflächen zur Aufzucht ihres Nachwuchses.

Gefährdung
Es ist zwar gut und richtig, dass das Schwarzenbrucker Moor unter Naturschutz steht, allerdings hilft das dem Moor bei weiter sinkendem Grundwasserspiegel nicht wirklich. Das Moor läuft regelmäßig Gefahr, auszutrocknen und zu verlanden. Gut zu erkennen ist diese Gefahr an den größer werdenden Schlammflächen an den Teichrändern. Auch wenn im Frühjahr gelegentlich so viel Wasser vorhanden ist, dass der Weg ums Moor überflutet ist, darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Fortbestand des Schwarzenbrucker Moors in Gefahr ist.