Christlessee

Die reinen Fakten über den Christlessee lesen sich zunächst nicht sehr spektakulär: Der 916 m über dem Meeresspiegel gelegene See hat eine Fläche von 0,7 ha und eine Breite von 90 m. An seiner tiefsten Stelle ist er 10 m tief.

Doch es ist vor allem eine Besonderheit, von der man bei der Beschreibung des Christlessees immer wieder liest: Das Gewässer in Oberstdorf (Oberallgäu) friert nämlich niemals zu. Dies liegt an den Karstquellen (sie sind als Geotop ausgewiesen) am Seegrund, die für eine relativ konstante Temperatur zwischen vier und sechs Grad sorgen. Im Sommer ist dies für ein Badevergnügen freilich viel zu kalt.

See mit Trinkwasserqualität

Zudem ist das Wasser besonders klar und hat sogar Trinkwasserqualität; dafür sorgen die südlich vom See gelegenen kräftigen Quellen. Das Wiesenland, welches sich nach Süden erstreckt, ist Wasserschutzgebiet. Der See fließt über einen Bach nach etwa 400 m in die Trettach ab.



Die leichte Wanderung von Oberstdorf zum Christlessee bietet sich an, um die Gegend zu erkunden. Gleich in der Nähe des Sees kann man in einem Restaurant gemütlich einkehren, oberhalb der Gaststätte findet man eine kleine Kapelle, vermutlich aus dem Jahre 1830.

Glasbläser-Legende und Namensherkunft
Einer Legende nach begaben sich Glasbläser aus Venetien zum See, um sich darin Kobalt für die Glasherstellung zu besorgen.
Die Herkunft des Namens Christlessee lässt sich nicht mehr eindeutig zurückverfolgen: Wahrscheinlich bezieht sich der Name auf frühere Besitzerfamilien, in denen es einen Christian bzw. den Hausnamen Kristler gab.