Kiefern­gewächse (Pinaceae)

Die Kieferngewächse bilden eine eigene Familie innerhalb der Gattung der Koniferen (Coniferales), zu der eigentlich alle Nadelbäume zählen.

Waldkiefer (Pinus sylvestris L.)
Bei der Waldkiefer oder Föhre handelt es um die zweithäufigste Baumart in Bayern. Sie wächst bis zu 35 Meter hoch und kann 600 Jahre alt werden.
Die Kiefer stellt nur wenige Ansprüche an den Boden und kann mit ihrer kräftigen Pfahlwurzel auf sandigen, steinigen oder sumpfigen Böden gedeihen, was sie zu einer ausgezeichneten Pionierbaumart macht. Klimatisch übersteht sie aufgrund ihrer dicken, durchfurchten Schuppenborke sowohl trockene Sommer als auch äußerst kalte Winter.
Vom Wuchs her erscheint die Waldkiefer oftmals in bizarren Formen, da sie zumeist über einen krummen Stamm und ausladende, sich in alle Richtungen verzweigende Äste verfügt. Die gelb- oder graugrünen, spitzen Nadeln sind 4 bis 6 cm lang und um die eigene Achse gedreht.
Die Waldkiefer ist einigen Gefahren ausgesetzt. Neben der Schädigung durch Insekten, Pilzen und einigen Säugetieren sorgt vor allem das trockene Nadelstreu für leichte Entzündlichkeit und somit für die Möglichkeit eines Waldbrandes. Auch bringt Nassschnee immer wieder Kronen zum Einsturz.
Das gelblich-weiße bis rötlich-braune Holz wird vielseitig verwendet, etwa in der Verpackungsindustrie als Pappe, im Schiffsbau für Masten oder im Baugewerbe für Fußgängerbrücken, Lärmschutzwände, Terrassen, Balkone, Treppen, Fenster, Haustüren, Deckenkonstruktionen und dergleichen mehr.
Aufgrund des hohen Harzgehalts der Kiefer wurde früher daraus Terpentinöl, Pech, Lacke, Wagenschmiere und Tusche hergestellt. So genanntes Kiefernnadelöl wird heute noch in Salben, Inhalaten sowie als Badezusatz verwendet.
Weit über die Region hinaus bekannte Kiefern wachsen im Hauptmoorswald bei Bamberg. Sie sind um die 250 Jahre alt und über 36 Meter hoch.

Bergkiefer (Pinus mugo)
Von den drei Unterarten der Bergkiefer kommen zwei im Bayerischen Wald, dem Voralpenland und in den Alpen vor, und zwar die Latschen- oder Krüppelkiefer (Pinus mugo subsp. mugo) und die Moorspirke (Pinus mugo subsp. rotundata).
Die Krüppelkiefer ist von strauchartigem, krummen Wuchs und erreicht nur eine Höhe zwischen 1 und 3 Meter mit ihrem am Boden entlang wachsenden Stamm.
Damit können sie selbst Berghänge in Höhenlagen von 1000 und 2700 Meter besiedeln, die von Lawinen heimgesucht werden. Besonders bekannt ist das Latschenkiefernöl, das aus frischen Nadeln und Zweigen gewonnen wird. Es kann innerlich bei Atemwegserkrankungen als auch äußerlich als Badezusatz bei Rheumaerkrankungen eingesetzt werden.
Die Moorspirke ist dagegen in zwei Wuchsformen bekannt. Zum einen als flachwachsende Baumart, ähnlich der Krüppelkiefer, und zum anderen als aufrechter, manchmal sogar mehrstämmiger Baum von 8-10 Meter Höhe. Sie kommt vorwiegend in Höhenlagen zwischen 800 und 1200 Meter vor.
Bergkiefern haben dunkelgrüne, spitze Nadeln und harte, eiförmige, zwischen 3 und 7 cm lange Zapfen, die bei ihrer Öffnung 2 bis 5 cm breit sind.
Ihr Holz ist schwer zu spalten und sehr harzhaltig und kann höchstens zum Hobeln und Schnitzen verwendet werden.
Bergkiefern können ein Alter von 300 Jahren erreichen.

Zirbelkiefer (Pinus cembra)
Die Zirbelkiefer, auch Arve oder Cembra genannt, kommt nur im Hochgebirge ab 2500 Meter und darüber natürlich vor, ist in Bayern also auf die Alpen beschränkt. Sie wird bis 25 Meter hoch und kann bis 1000 Jahre alt werden.