Rotbuche (Fagus sylvatica)

Bei der Rotbuche oder Blutbuche handelt es sich um die in Bayern am häufigsten vorkommende Laubbaumart und ursprünglich, ohne menschliche Eingriffe, war und wäre wohl ein Großteil Deutschlands von Buchenwäldern bedeckt. Die kulturelle Bedeutung dieser Baumart schlägt sich ebenfalls unmittelbar in unserer Sprache nieder, wie etwa an den Wörtern Buch oder Buchstaben ersichtlich. Über 1500 Ortschaften tragen die Buche in ihrem Namen.
Das Verbreitungsgebiet dieses wichtigen bis über 40 Meter hoch wachsenden Baumes beschränkt sich auf Zentraleuropa.
Die Rotbuche hat zunächst eine dünne, glatte, silbergraue und unverborkte Rinde, die sich später bleigrau einfärbt. Manche Buchen neigen im Lauf der Zeit auch zur Borkenbildung, diese werden dann Steinbuchen genannt. Die Blätter sind eiförmig, gezähnt, kurzstielig und 5 bis 10 cm lang und 3 bis 7 cm breit. Aufgrund des reichhaltigen Laubfalls und ihrer tiefreichenden Wurzeln sorgt die Buche für gute Bodenverhältnisse. Sie wächst auf fast jeder Bodenart, meidet jedoch wasserreiche Standorte. Schatten verträgt sie gut und bevorzugt gleichzeitig luftfeuchte Lagen. Buchen werden um die 300 Jahre alt, in Einzelfällen sogar bis zu 900.
Buchenwälder bilden den Lebensraum für nahezu 7000 Tierarten und selbst das Totholz bewohnen über 250 Pilzarten und unzählige Insekten. Die Bucheckern stehen auf dem Speiseplan vieler Vögel und Nagetiere. Außerdem siedeln sich gerne bodendeckende Pflanzen wie z. B. Bärlauch, Waldmeister, Lungenkraut und Buschwindröschen in der Nähe an.
Das rötlich-weiße Buchenholz ist vielseitig verwendbar, da es über eine hohe Festigkeit verfügt. Es wird zur Möbelherstellung, als Parkettboden, für Küchenutensilien und Spielzeug und vor allem in der Papierindustrie verwendet. Obendrein handelt es sich um ausgezeichnetes Brennholz.
Die häufig verbreitete Hänge- oder Trauerbuche sei hier schließlich noch erwähnt. Bei ihr handelt es sich um eine nahe Verwandte der Rotbuche. Sie ist vor allem in Parks und auf Friedhöfen zu finden.