Triticale (×Triticosecale)

Bei Triticale handelt es sich um eine Kreuzung aus Weizen (Triticum aestivum, weiblich) und Roggen (Secale cereale, männlich), die erstmalig Ende des 19. Jahrhunderts gezüchtet und angebaut wurden. Waren die ersten Triticale noch steril, gelang es in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts durch Behandlung mit dem Alkaloid der Herbstzeitlosen (Colchizin) fertile Pflanzen zu erzeugen. Ziel der Züchtung war es, die gute Kornqualität, die hohe Ertragsfähigkeit und das kurze Stroh des Weizens mit der Anspruchslosigkeit und Krankheitsresistenz des Roggens zu vereinen.
Vom Erscheinungsbild und dem Aussehen der Körner ähnelt Triticale je nach Sorte entweder mehr dem Weizen oder dem Roggen. Fast immer besitzt die Triticale jedoch rundliche Ähren wie der Weichweizen und 3-5 cm lange, vierkantige Grannen.
Triticale gibt es wie viele andere Getreidesorten als Sommer- und Winterform, wobei die Sommertriticale allerdings eher in den Tropen und Subtropen ausgesät wird. Wintertriticale kann dagegen überall von Mitte September bis Mitte Oktober in Deutschland angebaut werden. Lohnend ist dies jedoch nur an klimatisch ungünstigen Standorten wie zum Beispiel in den Mittelgebirgen, also dort, wo weder Weizen (nährstoffreiche Böden) noch Roggen (nährstoffarme Böden) die besseren Erträge erwirtschaften.
Insgesamt werden derzeit in Bayern 9 verschiedene Sorten Triticale an 10 Standorten angebaut, die überdurchschnittliche Erträge liefern. Weltweit hat Triticale bereits den Roggen bei den Anbauflächen und Ernteerträgen überholt.
Hauptsächlich findet Triticale als Viehfutter Verwendung. Es kann aber auch für die Herstellung von Brot (dort meist in Kombination mit Weizen oder Roggen) und Bier eingesetzt werden. Die Gewinnung von Bioethanol ist ebenfalls möglich.