Ohrförmiger Seitling (Pleurocybella porrigens)

Noch vor einigen Jahren hielt man ihn für einen Speisepilz, nun ist man sich aber überwiegend einig, dass er hochgiftig ist: Durch Beobachtungen in Japan, wo der Pilz ebenso wie auch in unseren Breitengraden wächst, kam man zu der Erkenntnis, dass der Ohrförmige Seitling höchst toxisch bzw. der Verzehr tödlich ist.

Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie merkt zwar an, dass die giftige Wirkung nur eintrete, wenn man bereits einen Nierenschaden habe, doch hier gilt es kein Risiko einzugehen.

Verwechslungsgefahr
Der Giftpilz wächst von Juli bis Oktober. Man kennt ihn auch unter dem Namen Ohrförmiger Weißseitling und Engelsflügel. Er ist unter anderem mit dem hellen Austernseitling zu verwechseln. Auch ähnelt er etwa dem Weißen Kreideseitling (ungenießbar) oder dem Lungenseitling (essbar).

Die Wuchsform gleicht der des Austernseitlings, also gestapelt und Dachziegeln ähnelnd wachsend. Der Hut mit einem eingerollten Rand hat einen Durchmesser von etwa 10 cm. Lamellen und Stiel bilden eine Fruchtkörper-Einheit.

Von ihm geht ein pilziger Geruch aus. Das Fleisch ist weiß und wird mit zunehmenden Alter gelblich. Man sieht ihn an Nadelbäumen wie Kiefer und Fichte, aber auch an totem Gehölz.

Genereller Hinweis:

Trotz der Beschreibung und Bebilderung der verschiedenen Pilzarten in unserem Naturlexikon übernehmen wir keine Garantie dafür, dass der jeweilige Pilz, den man in der Natur sammelt, auch genießbar ist. Generell besteht Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren bis hochgiftigen Pilzen, wenn man sich nicht völlig sicher ist. 

Zudem kommt es auf Aspekte wie zum Beispiel die richtige Zubereitung oder die Kombination mit Alkohol an, die stets höchst individuell sind. Wir können keine Garantie für die Richtigkeit der Angaben bzw. der Bilder geben.

Wenden Sie sich im Zweifelsfall an den örtlichen Pilzberater. Hier finden Sie eine Liste der bayerischen Pilzberater: https://pilze-bayern.de/pilzberatung/pilzberater/. Bei einer Pilzvergiftung versuchen Sie, die Ratschläge der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zu befolgen: https://www.dgfm-ev.de/speise-und-giftpilze/vergiftungen

Zum Thema Pilze und Strahlung (nach Tschernobyl 1986), insbesondere in Bayern, empfehlen wir als weitere Informationsquellen das Bundesamt für Strahlenschutz: https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/lebensmittel/pilze-wildbret/pilze-wildbret.html. Für genauere Abfragen von Messwerten das Bayerische Amt für Umwelt: http://www.lfu.bayern.de/strahlung/umrei/strvgprobe.