Schilfrohr (Phragmites australis)

Das Schilfrohr gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und existiert in drei Unterarten, und zwar einer Zwergform (Phragmites australis ssp. humilis), die kaum mehr als 1 m hoch wird, einer Riesenform (Phragmites australis ssp. altissimus), die Höhen von bis zu 10 m erreicht und dem Gewöhnlichen Schilfrohr (Phragmites australis ssp. australis), das an die 4 m hoch wird.
Das ausdauernde und sommergrüne Schilf wächst meist in dichten Beständen als Rasen und vermehrt sich über bis zu 20 m lange Ausläufer oder Legehalme.
Die Blattspreiten erscheinen graugrün. Statt eines Blatthäutchens gibt es einen weißen Haarkranz, der eine leichte Unterscheidung zum ähnlich aussehenden Rohrglanzgras erlaubt.
An der bis zu 40 cm langen Rispe sind viele 10 mm große, bräunlich-violette Ährchen zu sehen, die die Hüllspelzen deutlich überragen. Die Ährchen tragen zwischen Juli und September jeweils 3-8 Blüten, die vom Wind bestäubt werden. Während der Blütezeit sind lange Haare an der Ährenachse sichtbar. Dort erscheinen auch die frühestens ab Dezember reifen, lichtkeimenden Früchte, welche sich über den Wind oder das Wasser ausbreiten.
Das Schilfrohr siedelt am liebsten in Ufernähe stehender oder langsam fließender Gewässer, in Mooren oder in Auwäldern auf schlammigen, stickstoffhaltigen, relativ warmen Böden. Bei der Verlandung von Gewässern spielt das Schilf eine wichtige Rolle, da sich zwischen den dicht stehenden Stängeln eine Menge Schlamm ansammelt. Auch für die Bepflanzung von Pflanzenkläranlagen ist es hervorragend geeignet, reinigt es doch das Gewässer und produziert eine Menge Sauerstoff.
Weitere Verwendungsarten sind die Nutzung als Baustoff, etwa als Dachdeckmaterial (Reet) oder als Dämmstoff, bzw. als Schattenspender und Windschutz in Form dünner Matten.
In einigen Gegenden werden die jungen Sprossen auch als Gemüse gegessen oder die getrockneten Wurzeln zu Brotmehl verarbeitet.