Marder (Mustelidae)

Die Familie der Marder ist weit verzweigt. Zu ihr gehören die Otter, die Wiesel, die Dachse, die Vielfraße und die wegen ihrer Pelze sehr begehrten und gefährdeten Nerze, Zobel und Hermeline.
Wird hierzulande vom Marder gesprochen, ist zumeist der Steinmarder gemeint, der der Gattung der Echten Steinmarder (Martes) zuzuordnen ist.
Als einziger Vertreter seiner Art scheut er nicht die Nähe von Menschen. Besonders der ruhende Fuhrpark scheint es ihm angetan zu haben, so dass sich der Irrglaube verbreitet hat, er nähre sich ausschließlich von Schläuchen und Kabeln.
In der Körperform ist der Steinmarder seinem nächsten Verwandten, dem Baummarder sehr ähnlich, nur ist er um ungefähr zehn Zentimeter kürzer. Zu unterscheiden sind die beiden außerdem an der Farbe des gegabelten Kehlflecks. Während der Steinmarder den Kehlfleck in weißlicher Ausprägung besitzt, ist der des Baummarders gelblich. Zusätzlich sind die Pfoten des Baummarders stärker behaart als die des Steinmarders.
Echte Marder erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 40 bis 65 cm, der buschige Schwanz wird 20 bis 40 cm lang und ihr Gewicht variiert zwischen einem und fünf kg. Ihr Fell weist eine bräunliche Färbung auf.
Zur Nahrung dienen ihnen Mäuse, Ratten, Wildkaninchen, bodenbrütende Vögeln und im Spätsommer süßes Obst, vor allem Beeren.
Neben dem Eindringen in die Motorräume abgestellter Autos bricht der Steinmarder gelegentlich auch in Geflügelställe, Taubenschläge oder Kaninchengehege ein, wenn er sich nicht gar in Holzhohlräumen von Häusern einnistet.
Der Baummarder dagegen ist, wie der Name schon sagt, ein reiner Waldbewohner.
Von Juni bis August erfolgt für die Echten Marder die Paarungszeit. Nach ungefähr neun Monaten Tragzeit werden im Frühling zwei bis sechs Junge geboren.