Luchs (Lynx lynx)

Beim eurasischen Luchs handelt es sich neben der Wildkatze um einen Vertreter der katzenartigen Raubtiere in Europa. Wie die Wildkatze ist auch der Luchs lange Zeit aus Bayern verschwunden gewesen. Nachweislich wurden die letzten Exemplare zwischen 1846 und 1850 im Bayerischen Wald und im Alpengebiet geschossen, bevor sie hundert Jahre später vermutlich über Tschechien wieder einwanderten. Zusätzlich gab es ab den 1970er Jahren Ansiedlungsprojekte, die den Luchsbestand stabilisierten.
Der Kuder, wie der männliche Luchs genannt wird, kann eine Körperlänge von 80 bis 120 cm und ein Gewicht von 14 bis 37 kg erreichen und ist somit nach dem Bären und dem Wolf das größte Raubwild Europas.
Luchse bieten wegen ihrer langen Beine und deshalb hochgelegenen Schultern einen quadratisch wirkenden Anblick. An den Spitzen ihrer Ohren haben sie schwarze Haarpinsel. Die Rückseite der Ohren ist schwarz und weist einen weißen oder grauweißen Fleck auf. Das Farbspektrum des Fells reicht von sandfarben über rotbraun und braun bis grau. Der kurze Schwanz ist zum Ende hin schwarz.
Als Einzelgänger bewohnt der Luchs große Waldgebiete und ernährt sich vorwiegend von mittelgroßen Säugern und am Boden brütenden Vögeln. Seine bevorzugte Beute sind aber Rehe mit bis zu 25 kg Gewicht. Selten erbeutet er auch Haustiere.
Von Februar bis April findet bei den Luchsen die Paarungszeit statt, aus der nach ungefähr zehn Wochen zwei bis fünf Junge hervorgehen, die ausschließlich von der Mutter großgezogen werden. Die Sterblichkeit der Jungtiere ist sehr hoch, da sie bereits im zarten Alter von einem Jahr ihr eigenes Revier abstecken sollen und aus Unerfahrenheit von anderem Raubwild wie Braunbären, Wölfen und gelegentlich sogar Füchsen geschlagen werden. Das Überleben gelingt im Durchschnitt nur jedem vierten jungen Luchs.
Gelingt ihnen eine eine Reviergründung, liegt die Lebensdauer bei zehn bis fünfzehn Jahren. In Gefangenschaft gehaltene Tiere erreichen ein Lebensalter von bis zu 25 Jahren.