Coburger Fuchsschaf (Ovis gmelini aries)

Schaf im Fuchspelz: Das Coburger Fuchsschaf aus der Ordnung der Hausschafe fällt optisch sofort durch sein rotbraunes bis goldgelbes Vlies auf. Es wird nach und nach heller, je älter das Tier wird.

Die Bezeichnung Coburger Fuchs ist auch üblich. Schafe mit der erwähnten Färbung kannte man bereits früher unter verschiedenen Namen: Hunsrücker Rotköpfe, Eifeler, Westerwälder, Eisfelder und Oberpfälzer Füchse, was meist mit den jeweiligen Zuchtgebieten zu tun hatte.



Man fand sie im 19. Jahrhundert vor allem im europäischen Mittelgebirge. 1966 erkannte die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) das Coburger Fuchsschaf als Rasse an. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) führt sie mittlerweile in ihrer Vorwarnliste auf: 2013 zählte man im Herdbuch 3.731 Weibchen und 202 Männchen. Bayern und Niedersachsen subventionieren die Haltung der Tiere.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten gab es 2003 und 2004 den größten Gesamtbestand an Tieren: Dieser betrug damals über 5.000.

Vor dem Aussterben bewahrt
Mögen die zuvor erwähnten Zahlen nicht sonderlich hoch sein, muss man sich vergegenwärtigen, dass das Coburger Fuchsschaf vor dem Zweiten Weltkrieg beinahe ausgestorben war. Man wollte vor allem Rassen züchten, die viel Fleisch und feine Wolle brachten. Dass man sich bewusst wurde, was man an dem Tier hat, verdankt man besonders einem Namen: Der Schäfer- und Tuchermeister Otto Strietzel aus dem Fichtelgebirge suchte damals ein Schaf, das auch für höhere Lagen geeignet war.

1943 züchtete er dann 30 Coburger Fuchsschafe und fand viele Nachahmer. Zudem machte er auf die positiven Eigenheiten des Tieres aufmerksam:
Zum einen ist das die außergewöhnliche Wolle mit einem Farbmix von hellen und dunklen Fasern. Sind die Tiere ausgewachsen, schimmert ihre Wolle golden. Man nennt diese Besonderheit auch das „Goldene Vlies“. Bei der Schur, die einmal jährlich im Frühjahr oder Frühsommer stattfindet, bekommt man etwa 3 bis 5,5 Kilo Wolle. Mit der Wolle des Schafes lässt es sich gut färben und filzen. Es entstehen unter anderem Teppiche und warme Kleidung.
Zum anderen essen auch heutzutage Gourmets gerne das zarte und fettarme Fleisch der Lämmer bzw. der älteren Tiere.

Robuste Eigenschaften
Wie bereits erwähnt, hat sich das Coburger Fuchsschaf bestens mit Lagen im Mittelgebirge arrangiert. Dort kommt es auch mit rauhen Bedingungen zurecht. Es ist genügsam und widerstandsfähig und es ist sowohl für Koppel- als auch für Hütehaltung geeignet. Der Kopf des Tieres ist schmal und ohne Horn; bis hinter die Ohren findet man bei ihm keine Wolle, ebenso an den Beinen. Am Kopf und an den Beinen behalten die Coburger Fuchsschafe dennoch ihre charakteristische rote Färbung.

Böcke können zwischen 80 und 90 kg (Altböcke bis 100 kg) und Muttertiere zwischen 50 und 65 kg schwer werden.