Merinolandschaf (Ovis aries)

Das Merinolandschaf zählt zu der Rasse der Merinoschafe, welche sich in drei Arten unterteilt: Merinowollschafe, Merinofleischschafe und eben Merinolandschafe. Das Merinoschaf hat seine Abstammungswurzeln in Nordafrika und gelangte im Mittelalter als begehrte Feinwoll-Schafrasse nach Spanien. Der Name Merino geht wohl auf das Berbervolk der Meriniden zurück und tauchte 1307 zum ersten Mal urkundlich in einem notariellen Kaufvertrag aus Tunesien auf.
 Da die Wolle qualitativ sehr hochwertig war, stellte das spanische Königshaus bis in das 18. Jahrhundert alle Exporte des Merinoschafes unter Todesstrafe und sicherte sich damit das Monopol der sogenannten „Spanischen Wolle“.
Erst Ende des 18. Jahrhunderts gelangten die ersten Merinos nach Deutschland und im Jahre 1802 auch nach Bayern. Hier kam es zu Einkreuzungen mit verschiedenen einheimischen Rassen, aus denen auch das heutige Merinolandschaf hervorging. Doch diesen Namen erhielt es erst Anfang des 20. Jahrhunderts und war bis dahin allgemein als „Württemberger“ bekannt. Heute ist die Landschafrasse des Merinos, mit 70 %, die am meisten in Bayern gezüchtete Schafrasse. 2013 lag der Bestand in Bayern bei 271 Böcken, 5299 Schafen und 29 Zuchtbetrieben. Selbst deutschlandweit ist es mit 30 % sehr gut vertreten und zeigt damit die Beliebtheit dieser Schafrasse.

Merinolandschafe sind durch ihre langen Beine und ihre raumgreifenden Schritte wahre Wanderer und eignen sich deshalb hervorragend zur Wanderschäferei. Gerade die in Süddeutschland vorkommenden kargen, rauen Mittelgebirgsweiden bereiten dem Merinolandschaf keine Probleme und bieten auch in diesen Regionen ausreichend Futter. Von der Größe her gilt das Merinolandschaf als mittelgroß bis rahmig. Das Fell ist reinweiß und reicht bis zur Stirn des ramsnasigen, hornlosen Kopfes. Von der Qualität des Felles her, reicht es mit einer Feinheit von 26 – 28 Mikron, an das Fell des reinen Merinoschafes heran. Zudem verfügt das Merinolandschaf über eine sehr gute Bauchbewollung und liefert einen jährlichen Wollertrag von etwa vier bis fünf Kilogramm pro Schaf.