Blässhuhn (Fulica atra)

Fast ist es, als trage es eine Maske: Das ansonsten überwiegend schwarze Blässhuhn fällt mit seinem weißen Muster an der Stirn und ebenso weißen Schnabel auf. Aufgrund dieser Färbung hat das Tier auch seinen Namen.

Bei Jungtieren geht es aber bunter zu: Sie haben einen rot-blauen Kopf und eine Art Kragen, der gelbbraun ist. Das Auge ist bei älteren Tieren rot, bei jüngeren braun. Es gibt aber auch fast komplett weiße oder auch leuzistisch genannte Blässhühner. Diese Mutation tritt ebenso bei anderen Tierarten auf.

Das Blässhuhn kommt auf eine Länge von 36 bis 42 cm und wiegt zwischen 610 g und 1200 g. In Bayern sieht man das Tier aus der Familie der Rallen (zu der z.B. auch das Purpurhuhn, der Wachtelkönig oder die Teichralle gehören) sehr oft. Der Bestand liegt zwischen 10.000 und 17.500 Brutpaaren.

Das Blässhuhn ist hierzulande die am häufigsten anzutreffende Rallenart. Man betrachtet es als nicht gefährdet und darf es auch jagen. Ausnahmen davon gibt es etwa während der Brutzeit.

Genügsam bei der Lebensraum-Wahl
Das Blässhuhn ist ziemlich anspruchslos in Sachen Lebensraum. Ihm reicht ein Tümpel, See oder ein langsam fließendes Gewässer, das aber nährstoffreich sein sollte. Durch das Wasser bewegt sich das Tier mit seinen strammen, grünen Füßen und langen Zehen mit Schwimmlappen.

Während des Schwimmens nicken die Tiere durchgehend mit ihrem Kopf. Zur Nahrung gehört vor allem das, was sie beim Tauchen ergattern: So fressen sie gerne Algen, Pflanzen und Kleintiere.

Der Ruf des Blässhuhns kann sehr verschiedenartig ausfallen: Es reicht vom eher krächzenden „krök“ des Weibchens bis hin zum schrillen „pix“ des Männchens. Im März beginnt die Balz- und Ende April die Brutzeit. Das Tier brütet zwischen 21 und 24 Tage lang, häufig in Schilfnähe und nicht selten zusammen mit Enten. Das Nest, gebaut aus Pflanzenresten und Zweigen, ist schwimmend.

Gemeinsame Aufzucht
Im Nest findet man etwa fünf bis zehn Eier. Männchen und Weibchen brüten diese gemeinsam aus. Schon nach ca. drei Tagen verlassen die Jungtiere das Nest, kommen aber nachts wieder in dieses zurück. Flügge sind sie erst nach 50 bis 63 Tagen. Blässhühner sind Teilzieher, manche Tiere zieht es im Winter z.B. nach Westeuropa.

Kommt es darauf an, können Blässhühner ihre Jungen vehement verteidigen, auch gegenüber größeren Tieren wie etwa Schwänen. Neben natürlichen Feinden wie dem Seeadler oder dem Falken kann Plastikmüll ebenso zur Gefahr für die Tiere werden, wenn sie diesen verschlucken.