Fliegenschnäpper (Muscicapidae)

Die Fliegenschnäpper sind eine Familie kleinerer Vögel und nahe Verwandte der Drosseln.

Blaukehlchen (Luscinia svecica)
Das Blaukehlchen erhielt seinen Namen aufgrund der auffälligen Färbung des Männchens während der Brutzeit.
Es erreicht eine Körpergröße von 13-14 cm bei einer Flügelspannweite von 22 cm und einem Gewicht von 16-19 g.
Die Oberseite ist braun eingefärbt, die Flanken sind beige, die Unterseite weißlich. Bei den Männchen ist die Brust blau (an weißen oder roten Stern darin sind die Unterarten zu erkennen!) und bei den Weibchen hellbeige.
Beide verfügen über einen beigen Überaugenstreif.
Während des Aprils bis Juni erfolgt die zweiwöchige Brut der
5-7 zumeist olivgrünen Eier. Nach weiteren 2 Wochen werden die Jungvögel flügge.
Blaukehlchen siedeln in buschigen Feuchtgebieten und ernähren sich von Insekten, Spinnen, Weichtieren und Samen.
Der Gesang ist sehr melodisch mit eingeflochtenen, imitierten Geräuschen.
Ein Höchstalter von 8 Jahren ist belegt.

Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
Das Braunkehlchen ist ein Sommergast in Bayern, der als gefährdet gilt.
Es erreicht eine Körpergröße von 13-14 cm bei einer Flügelspannweite von 21-24 cm und einem Gewicht von 15-20 g.
Die braune Oberseite ist schwarz gemustert, der Bauch erscheint weißlich, Kehle und Brust sind gelblich orange. Die Männchen sind an einem weißen Überaugen- und Kinnstreif, der schwarz flankiert ist, zu erkennen.
Von Mai bis August findet die 2 Wochen dauernde Brutzeit von
4-7 blaugrünen Eiern im Bodennest statt. Nach 12-13 Tagen werden die Jungtiere flügge.
Blaukehlchen bevorzugen offene Landschaften, die einen hohen Feuchtegehalt aufweisen.
Als Lautäußerung ist häufig ein „djit“ oder ein „tk“ zu hören.
Die Lebenserwartung liegt bei 8 Jahren.

Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
Der Gartenrotschwanz gehört zur Gattung der Rotschwänze (Phoenicurus) und ist bei uns nur den Sommer über zu sehen.
Den Winter verbringt er in Afrika.
Er wird 13-15 cm lang, hat eine Flügelspannweite von 20-24 cm und ein Gewicht
Das Aussehen ist geschlechtsspezifisch. Beim farbenfrohen Männchen ist die Brust rot gefärbt, die Oberseite grau, der Bauch weißlich und Kehle und Gesicht schwarz bis auf den weißen Überaugenstreif. Beim Weibchen hingegen ist die Oberseite bräunlich und die Unterseite beige mit einer Spur orange. Beide haben einen roten Schwanz.
Von Mai bis August werden die in Höhlen oder Nischen befindlichen Gelege von meist 6-7 grünlichen Eiern in 12-14 Tagen ausgebrütet.
Die Jungvögel sind nach 2 Wochen flügge.
Die Lautäußerungen ähneln dem des Hausrotschwanzes, sind aber etwas flötender.
Das Höchstalter beträgt 5 Jahre.

Grauschnäpper (Muscicapa striata)
Der Grauschnäpper ist ein Langstreckenzieher, der sich den Sommer über in Europa aufhält.
Er erreicht eine Größe von 13-15 cm bei einer Flügelspannweite von 23-25 cm und einem Gewicht von 14-19 g.
Das Gefieder ist graubraun gefärbt, wobei die Oberseite eher braun und die Unterseite eher grau erscheint.
Von Mai bis August wird ein Baumnest für die 4-5 weißen, braun gefleckten Eier errichtet, aus denen nach 11-15 Tagen die Jungvögel schlüpfen, die dann nach weiteren 12-16 Tagen flügge werden.
Die gepresst trillernden Lautäußerungen klingen wie „zi-zi-zit“.
Die Lebenserwartung beträgt 4 Jahre.

Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)
Der Hausrotschwanz war früher ein Gebirgsvogel, siedelt seit 200 Jahren aber auch im Tiefland in der Nähe menschlicher Siedlungen.
Er wird etwa 14 cm groß bei einer Spannweite von 23-26 cm und einem Gewicht von 15-19 g.
Das Gefieder ist dunkel eingefärbt bis auf den orangenen Schwanz.
Die 2 Jahresbruten fallen in den Mai bis Juli. Die in Nischen angelegten Nester mit 5-6 weißen, leicht blau schimmernden Eiern werden 12-17 Tage lang ausgebrütet. 12-19 Tage benötigen die Jungvögel, bis sie flügge werden.
Hausrotschwänze ernähren sich von Insekten, Weichtieren und Beeren.
Sie trillern melodiös mit als erste Vögel früh am Morgen.
Die Lebenserwartung liegt bei 5 Jahren.

Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
Die Nachtigall ist ein Zugvogel und wie ihr Name bereits andeutet ein Nachtsänger.
Sie erreicht eine Größe von 16 cm, eine Spannweite von 23-26 cm und ein Gewicht zwischen 18–27 g.
Die Oberseite ist hellbraun, die Unterseite gelbbräunlich und der Schwanz bräunlichrot.
Die Brutzeit findet von April bis Juni in am Boden oder in Gebüschen angelegten Nestern statt. Die Brutdauer der 4-5 grünbraunen Eier beträgt etwa 2 Wochen, die Nestlingsdauer ebenso.
Ernährt wird sich vornehmlich von Insekten, Weichtieren und im Sommer auch Beeren.
Der Gesang ist mit 120-160 verschiedenen Strophentypen äußerst komplex und wirkt auf Menschen sehr angenehm.
Die Lebenserwartung beträgt 10 Jahre.

Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
Anhand des Rotkehlchens konnte der Nachweis für den Magnetsinn, also der Orientierung von Zugvögeln am Magnetfeld der Erde, erbracht werden.
Es wird etwa 14 cm lang bei einer Spannweite von 22 cm und einem Gewicht von 22 g.
Die Oberseite ist grünlichbraun eingefärbt, Brust und Kehle sind orangerot und die rötlich Unterseite ist weißlich.
Von April bis Juli ereignen sich 2 Jahresbruten mit in Sträuchern untergebrachten Gelegen von jeweils 5-7 weißen, braun gepunkteten Eiern, die 2 Wochen lang ausgebrütet werden. Nach weiteren 2 Wochen verlassen die Jungvögel das Nest.
Die Nahrung besteht aus Insekten und Weichtieren.
Die auffälligen Rufe auf „zik“ werden auch Gicksen oder Schlickern genannt.
Das Höchstalter liegt bei 5 Jahren.

Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola)
Das Europäische Schwarzkehlchen ist als Zugvogel von März bis November hierzulande ein seltener Gast und gilt mit seinen etwa 500 Brutpaaren als gefährdet.
Es erreicht eine Körpergröße von 12-13 cm bei einer Flügelspannweite von 20 cm und einem Gewicht von 10-13 g.
Kennzeichnend für die Art sind ein schwarzer Kopf und weißer Halsring, eine rötlichbraune Brust und eine dunkle Oberseite. Bei den Weibchen erscheinen die Farben matter.
Die 2 Jahresbruten entfallen auf den Zeitraum von März bis Juli, in denen die 5-6 weißen, leicht rotbraun gesprenkelten Eier in am Boden gelegenen Nestern ca. 2 Wochen lang ausgebrütet werden. Nach noch mal 15 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest.
Die Ernährung erfolgt durch Insekten, Spinnen und Weichtiere.
Der Gesang ist ein ununterbrochenes Zwitschern, der Warnruf ein abruptes „zit tak tak“.
Die Lebenserwartung beträgt 5 Jahre.

Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe)
Der Steinschmätzer siedelt in den europäischen Gebirgen und gilt in Bayern als vom Aussterben bedroht.
Er wird 14-16 cm lang bei einer Spannweite zwischen 26 und 32 cm und einem Gewicht von 24-30 g.
Von Mai bis Juli finden 2 Jahresbruten statt. Dabei werden jeweils 3-6 weißliche Eier 14 Tage lang ausgebrütet. Die Jungvögel verlassen nach 15 Tagen das häufig in Felsspalten gelegene Nest.,
Als Nahrung sind Insekten, Weichtiere und Beeren vorgesehen.
Die Lautäußerungen bestehen aus Pfeifen und Zwitschern.
Das Höchstalter beträgt 5 Jahre.