Teiche

Im Gegensatz zum Weiher verfügt ein Teich mindestens über einen Zu- oder Abfluss, meistens über beides. Weitere Kennzeichen eines Teiches sind das Fehlen unterschiedlicher Temperaturbereiche des Gewässers sowie die durch Menschenhand erfolgte Schaffung. Teiche wurden aus den unterschiedlichsten Gründen und für die unterschiedlichsten Nutzungszwecke angelegt. Sie dienten und dienen teilweise bis heute der Versorgung mit Trink- und Brauchwasser, in Städten und besonders auf dem Land. Mühlenteiche stellten die zum Betrieb von Korn-, Säge- oder Hammermühlen notwendige Energie bereit, Fischteiche ermöglichten Aufzucht und Fang von frischem Fisch, Feuerlöschteiche waren wichtig zur Brandbekämpfung. Teiche dienten dem Hochwasserschutz und generell zur Regulierung von Flüssen und Bächen, mit Hilfe von Rösteteichen wurden aus Nutzhanf oder Flachs Pflanzenfasern gewonnen, Klärteiche reinigen Abwässer, Badeteiche dienen dem Freizeitvergnügen und dem Schwimmenlernen. Viele Teiche dienen auch einfach nur der optischen Aufwertung ihrer Umgebung in Parkanlagen oder Gärten.

Valzner-, Zeltner- und Tullnauweiher in Nürnberg
Obwohl sie alle drei „Weiher“ heißen, handelt es sich bei ihnen tatsächlich um Teiche. Alle drei wurden künstlich angelegt und entwässern zum Goldbach bzw. werden von diesem durchflossen. 1375 erwarb Herdegen Valzner, ein wohlhabender Bankier und Bergwerksbesitzer aus Prag und ab 1401 im Besitz des Nürnberger Bürgerrechts sowie ab 1403 ein Nürnberger Patrizier, den später nach ihm benannten Teich. Ursprünglich war der Valznerweiher deutlich kleiner, er wurde durch Herdegen Valzner aber vergrößert und hat heute eine Größe von etwa vier Hektar. Valzner, einer der reichsten und angesehensten Nürnberger seiner Zeit und von König Wenzel zum Reichsmünzmeister ernannt, benötigte das Wasser des Teichs, um einen Eisenhammer, den Gleißhammer, am Zeltnerweiher zu betreiben. In den Valznerweiher fließen der Fischbach und der Hutgraben, über den Goldbach fließt das Wasser weiter in den Zeltnerweiher und von dort in den Tullnauweiher, bis der Goldbach auf Höhe des heutigen Wöhrder Sees in die Pegnitz mündet. Der Valznerweiher besteht eigentlich aus zwei Teichen, die durch einen Damm getrennt sind und nur über einen schmalen Durchfluß, über den eine Brücke führt, miteinander verbunden sind. Der größere der beiden „Teilteiche“ ist der eigentliche Valznerweiher, in ihm liegt eine Insel mitsamt einem Inselrestaurant. Der kleinere der beiden Seen ist namenlos, er wird landläufig als Kleiner Valznerweiher bezeichnet. Ganz in der Nähe des Valznerweihers liegt das Vereinsgelände des 1. FC Nürnberg. Ab 1966 baute der Verein auf den Grundstücken der ehemaligen Kraft-durch-Freude-Stadt seine Trainingsplätze und Vereinsgebäude. Mittlerweile ist „am Valznerweiher“ ein stehender Begriff, wenn der „Club“ gemeint ist. Auf der Insel im Valznerweiher befand sich bis zum 19. Jahrhundert einer von zahlreichen Vogelherden östlich von Nürnberg. An diesen Fangplätzen für Singvögel wurden vorzugsweise Wacholderdrosseln, die sogenannten Krammetsvögel, Heidelerchen und andere Singvögel in Netzfallen gefangen, zum Verzehr zubereitet und als Delikatesse verspeist. Ab 1865 wurde auf der Insel eine Gastwirtschaft betrieben und Kahnfahrten als Freizeitvergnügen angeboten. 1902 kam noch eine Wasserrutsche hinzu, auf der man mit einem Boot von einem Turm aus ins Wasser rutschen konnte. Nach dem 2. Weltkrieg nutzte die US-Armee die Inselgebäude als Armeeclub, Anfang der 1950er Jahre ging die Insel in den Besitz der Stadt Nürnberg über. Mittlerweile ist die Insel in Privatbesitz, der Restaurantbetrieb besteht bis heute fort.

Der Goldbach fließt aus dem Valznerweiher in nordwestlicher Richtung nach etwa zwei Kilometern in den Zeltnerweiher. Erstmals wird 1336 ein „Hammer an der Weierstat“ erwähnt, zu dessen Schutz ein seit 1370 urkundlich belegter Herrensitz, ein Hammerschloss, auf einer Insel inmitten des Zeltnerweihers errichtet wurde. Sowohl Hammer als auch Herrensitz wechselten immer wieder den Besitzer, 1434 taucht der Name Gleißhammer zum ersten Mal auf, zurückzuführen wahrscheinlich auf die Schienenführung des Hammerwerks. Der Gleißhammer mit dem durch Wasserkraft angetriebenen Hammerwerk und der zugehörigen Eisenhütte ist einer der ältesten bekannten Nürnberger Industriestandorte. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts gehörte die Anlage Conrad Stromer aus der Nürnberger Kaufmanns- und Industriellendynastie der Stromer. Die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1336 betrifft den Besitzübergang an Konrad Groß, Reichsmünzmeister und Großkaufmann. 1403 erwarb der bereits erwähnte Herdegen Valzner den Teich mitsamt Hammer und Herrensitz. 1504 im Landshuter Erbfolgekrieg und nochmal 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg zerstört, wurden der Hammer und das Hammerschloss jeweils wieder neu errichtet und wechselten dann mehrfach den Eigentümer, bis 1845 Johannes Zeltner das schlußendlich nach ihm benannte Schloss mitsamt Hammer und Teich erwarb. Ab 1920 gehörte das gesamte Areal der Reichsbahn. Im Zweiten Weltkrieg brannte das Schloss aus und wurde 1955, nunmehr ohne Hammerwerk, wieder aufgebaut. Seit 1981 ist die Stadt Nürnberg Eigentümer von Zeltnerschloss und Zeltnerweiher und hat das Schloss unter anderem an einen Kulturladen vermietet. Der Zeltnerweiher wird vom Eisenbahner Angelverein Gleißhammer e.V. bewirtschaftet und steht den Vereinsmitgliedern als Angelrevier zur Verfügung. Der Teich ist mit Hecht, Karpfen, Zander, Aal, Graskarpfen und 6 weiteren Fischarten besetzt.

Nach Verlassen des Zeltnerweihers fließt der Goldbach nur durch eine Laubenkolonie und unterquert einige Bahngleise, um nach 200 m bis 300 m in den Tullnauweiher zu gelangen. Von 1391 bis 1864 wurde die Wasserkraft des Goldbachs am Tullnauweiher genutzt, erst für eine Papiermühle, später für eine Spinnerei. Ab 1864 wurde aus der Tullnau ein Ausflugsgebiet, als der Spinnereibesitzer J. A. Weiß begann, eine Gastwirtschaft zu betreiben. 1876 entstand die Brauerei Zeltner in der Tullnau, später gab es auch eine Wasserrutsche. Nach dem 1. Weltkrieg wurde zwischen 1921 und 1926 eine Terrassenanlage mit einer Pergola errichtet, die Zeitgenossen von einem „griechisch anmutenden Bau“ und dem „fränkischen Venedig“ schwärmen ließ. Die aus Eisenbeton hergestellten Terrassen enthielten Stilelemente des Jugendstils und des Art Deco. Nachdem die Stadt Nürnberg 1954 das Gelände erworben hatte, wurde die Gastwirtschaft abgerissen, um die Ostendstraße verbreitern zu können. Um den Tullnauweiher entstand eine Parkanlage mit Buddelkasten für Kinder, er diente darüberhinaus zahlreichen Brautpaaren als Hintergrund für Hochzeitsfotos. Nachdem die Tullnauterrassen mitsamt der Pergola für einige Jahre aufgrund von Baufälligkeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich waren, erstrahlt dieses Kleinod seit 2020 nach einer umfassenden Restaurierung und Neubepflanzung wieder in altem Glanz.

Dechsendorfer Weiher oder Großer Bischofsweiher
Nördlich von Erlangen in Mittelfranken liegt nordöstlich von Dechsendorf der Große Bischofsweiher, besser bekannt als Dechsendorfer Weiher. Der 35 Hektar große Teich ist Teil einer Kette von mehr als 60 Teichen, wobei der Große Bischofsweiher und der Kleine Bischofsweiher die beiden größten sind. Bereits aus vorgeschichtlicher Zeit gibt es Nachweise von Bestattungsorten mit Grabhügeln aus der Hallstatt- und Latènezeit in der Nähe des Dechsendorfer Weihers. 1504 erwarb der Bamberger Bischof den Dechsendorfer Weiher, der seither auch als Großer Bischofsweiher bezeichnet wird. Die Bamberger Bischöfe ließen den Weiher, der weiterhin als Karpfenteich genutzt wurde, durch einen Seemeister bewirtschaften. Heute ist der Dechsendorfer Weiher nicht nur ein Karpfenteich, sondern auch Teil des Europäischen Vogelschutzgebiets Aischgrund, in dem eine große Artenvielfalt an Wasservögeln einen Lebensraum findet. Blässhuhn, Teichhuhn, Stockente, Reiherente, Tafelente, Mandarinente, Brautente, Graugans, Nilgans, Höckerschwan, Trauerschwan, Haubentaucher, Rohrdommel und Nachtreiher leben hier, im Winter gesellen sich Gänsesäger und gelegentlich auch Zwergsäger und Mittelsäger hinzu. Neben Fischen und Wasservögeln findet man, insbesondere in den Sommermonaten, auch viele menschliche Besucher im und auf dem Wasser. Der Dechsendorfer Weiher ist ein beliebter Badesee, der zum Schwimmen, Bootfahren, Surfen, Segeln, Zelten und Grillen einlädt. Seit 2003 findet einmal im Jahr am Ufer des Teichs ein Klassik-Open-Air-Konzert statt, 2015 kam „Jazz am See“ dazu. Dem in früheren Jahren häufigen Problem der Eutrophierung des Sees und der damit einhergehenden Algenblüte in den heißen Sommermonaten begegnet man seit 2016 mit der Umleitung des Röttenbachs, der geklärte Abwässer mit sich führt, um den Dechsendorfer Weiher herum.

Teichkette mit Eichenberger Weiher und Schnackenweiher
Beide „Weiher“ sind Teil einer aus vier Teichen bestehenden Teichkette, zu der ausser den beiden genannten noch der Speckweiher und der Branderweiher gehören. Durch alle vier fliesst der Laubenzedeler Mühlbach. Alle vier Teiche befinden sich im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, wobei der Schnackenweiher auf dem Gebiet der Gemeinde Gunzenhausen, die anderen drei Teiche auf dem Gebiet der Gemeinde Haundorf liegen. Der rund vier Hektar große Schnackenweiher ist der erste der vier Teiche, der vom Laubenzedeler Mühlbach mit Wasser versorgt wird. Es folgen Eichenberger Weiher, auch Steinberger Weiher genannt, Speckweiher und Branderweiher. Der Schnackenweiher wird zusätzlich noch vom Geislohergraben gespeist, der etwa 16 Hektar große Eichenberger Weiher erhält zusätzliches Wasser durch den Altweihergraben und den Brandergraben. Die Teiche, die mit Karpfen, Zander, Hecht, Waller und weiteren Fischarten besetzt sind, bilden ein beliebtes Angelrevier. Der Schnackenweiher ist darüber hinaus ein gern genutzter Badesee, während im Eichenberger Weiher das Baden verboten ist – was allerdings nicht immer beachtet wird.

Scheerweiher
Der bereits Mitte des 14. Jahrhunderts urkundlich als „Scherchten-Weiher“ erwähnte Teich entstand im Mittelalter durch die Aufstauung des Onoldsbachs und des Hohemühlbachs. Der Teich hatte von Anfang an mehrere Funktionen. Er diente als Fischteich, als Mühlteich zum Betrieb der Scheermühle, als Hochwasserschutz für die Stadt Ansbach, zur Flutung der Wassergräben des Ansbacher Schlosses und als Löschteich bei Bränden in Ansbach. Seit 1990 ist der im Stadtgebiet der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt Ansbach gelegene, rund 2 Meter tiefe Teich mit einer Größe von rund 9 Hektar Teil eines 52,5 Hektar umfassenden Naturschutzgebiets. Darüber hinaus ist er ein Regenrückhaltebecken. Im Naturschutzgebiet rund um den Scheerweiher sind 170 verschiedene Vogelarten nachgewiesen, von denen rund 100 auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten aufgeführt werden. Insbesondere die Tatsache, dass sieben einheimische Spechtarten hier leben, ist hervorzuheben. Hier fühlen sich aber auch Bekassinen, Braunkehlchen, Drosselrohrsänger, Erdkröten und Laubfrösche wohl. An den Teich schließen sich zahlreiche Biotope wie Feucht- und Nasswiesen, Magerwiesen, ein Flachmoor und ein Auwald an, in dem Eichen mit einem Alter von mehr als 200 Jahren wachsen. Auch für Touristen und Ausflügler hat die Gegend um den Scheerweiher etwas zu bieten. Sie eignet sich hervorragend für Wanderungen, wobei 22,7 Hektar des Naturschutzgebiets nicht betreten werden dürfen, und lässt sich auf Führungen des BUND zusammen mit Rangern erkunden. Von einer Aussichtsplattform auf Höhe des Abflusses des Onoldsbachs aus dem Scheerweiher hat man einen schönen Blick über den Teich und seine Umgebung.

Haagsweiher
Der nur etwa einen Hektar große Haagsweiher liegt im Feuchter Forst am östlichen Ortsrand der mittelfränkischen Gemeinde Feucht. Er wurde in den 1960er-Jahren künstlich durch Aufstauung des Gauchsbachs geschaffen und nach der Pächterfamilie Haag, die den Teich für die Zucht von Forellen, Karpfen und Schleien nutzte, benannt. Die eigentliche Aufgabe des Teichs und weiterer Verbauungsmaßnahmen war aber die Verringerung der Fließgeschwindigkeit des Gauchsbachs, um Uferabbrüche zu verhindern. Ein weiterer Effekt war, dass durch den Teich Wasser zurückgehalten werden konnte und er somit zum Hochwasserschutz für Feucht beiträgt. Mittlerweile wird der Haagsweiher nicht mehr als Fischteich genutzt und der Natur überlassen. Im östlichen Teil verlandet er allmählich, in seiner Nähe gibt es Wander- und Radwege.

Deininger Weiher
Auch beim Deininger Weiher handelt es sich trotz der Bezeichnung als Weiher um einen Teich. Der rund 20 Kilometer südlich von München im Gemeindegebiet von Straßlach-Dingharting gelegene Moorsee wird vom Weiherbachl bzw. einem Zulaufgraben mit Wasser gespeist und entwässert in den Gleißenbach. Der Teich entstand während der Würmeiszeit als Toteissee der Egling-Deininger Gletscherzunge. Diese Gletscherzunge war Teil des Wolfratshausener Glazialbeckens. Der Deininger Weiher befindet sich im Landschaftsschutzgebiet „Südliches Gleißental der Gemeinden Dingharting und Oberbiberg“. Er ist in Privatbesitz und seit 1976 an den Erholungsflächenverein verpachtet. Der Deininger Weiher ist bei einer Fläche von 2,7 Hektar rund 270 Meter lang und bis zu 100 Meter breit sowie 1,30 Meter bis 2 Meter tief. Am nördlichen Ende des Teichs gibt es eine Gastwirtschaft und Parkplätze. Im Sommer kann im Teich gebadet und auf einer Liegewiese gesonnt werden, im Winter ist der nördliche Teil des Deininger Weihers bei entsprechender Eisdicke zum Eislaufen freigegeben. In seiner Umgebung existieren zahlreiche Wanderwege. Direkt an den See schließen ein Schilfgürtel und mit dem Deininger Moos ein Moorgebiet an. Beide dürfen nicht betreten werden, das Moor wird durch einen Zaun geschützt.

Böcklweiher
Im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land liegt auf dem Gemeindegebiet von Bischofswiesen der Böcklweiher. Der Böcklweiher hat eine Größe von 1,2 Hektar und ist ein vom Böcklmühlgraben durchflossener Teich. Er ist Teil des UNESCO Biosphärenreservats Berchtesgaden, zu dem auch die in unmittelbarer Nähe liegenden Böcklmoos und Dachlmoos, zwei wertvolle und relativ intakte Hochmoore, gehören. Dieser Lebensraum aus dem Teich, den Hochmooren, kalkhaltigen Zwischen- und Niedermooren sowie Streuobstwiesen in engem Nebeneinander bietet einer ganzen Reihe von seltenen Pflanzen und Tieren eine Heimat. Beispielsweise befindet sich hier der einzige Bestand an Latschenkiefern in einer Tallage. Bei Ausflüglern und Touristen ist der Böcklweiher nicht nur wegen der schönen Wanderwege in seiner Umgebung beliebt. Im Böcklweiher spiegelt sich auf einmalige Weise der Watzmann, weshalb der Teich auch gerne „einer der schönsten Weiher Deutschlands“ genannt wird.

Rothenbürger Weiher
Der Rothenbürger Weiher ist ein Teich im Gemeindegebiet von Tirschenreuth in der Oberpfalz. Der rund 14 Hektar große und bis zu 4 Meter tiefe Fischteich ist mit Karpfen, Schleien, Hechten, Zandern, Barschen, Aalen, Weissfischen und Wallern besetzt und bietet Anglern beste Möglichkeiten. Im Sommer ist der Rothenbürger Weiher ein gern genutzter Badesee mit einer großen Liegewiese. Auch als Ausgangs- oder Zielpunkt für Wanderungen in der Umgebung eignet sich der Rothenbürger Weiher, es gibt hier Parkplätze und viele Wanderwege. Benannt ist der Weiher nach dem direkt angrenzenden Weiler Rothenbürg, der 1332 erstmals als Rotenperch erwähnt wird. Der Name ist vermutlich auf die rote Erde in der näheren Umgebung zurückzuführen.

Neubäuer See
Der Neubäuer See, auch bekannt als Neubäuer Weiher, ist ein Teich am nordöstlichen Ortsrand von Neubäu am See, einem Ortsteil von Roding im oberpfälzischen Landkreis Cham. Er hat eine Fläche von etwa 56 Hektar und wird vom Hauser Bach durchflossen. Die erste Karte, in die der Neubäuer Weiher eingezeichnet war, stammt von Apian aus dem Jahr 1832. Einst gehörte er der Mühlner-Familie Spiessl, hat aber seit 1972 vornehmlich eine touristische Funktion für den Ort. Mit der Eröffnung eines Campingplatzes und eines Feriendorfes am Südufer wurde der Teich das Ziel zahlreicher Urlauber, die die Freizeitangebote Schwimmen, Angeln, Bootfahren, Wandern, Ballspielen, Skaten oder den Kinderspielplatz gerne nutzen. Der ortsansässige Segelclub veranstaltet regelmäßig Segelregatten auf dem Neubäuer See. Er ist aber nicht nur ein Urlaubsparadies, sondern 34 Hektar der Seefläche mit Flachwasser- und Verlandungszonen, dem Ostufer und dem angrenzenden Moorkiefernwald sind seit 1992 Naturschutzgebiet. Da der Neubäuer See sehr nährstoffarm ist, haben sich hier Wasserpflanzen wie der mit bis zu einem Meter langen Sprossachsen im Wasser treibende Wasserschlauch, oder der Strandling angesiedelt. Insbesondere der Strandling überlebt nur in nährstoffarmen Gewässern, die in Deutschland immer seltener zu finden sind. Die Vogelwelt besteht nicht nur aus Schwänen und Stockenten, es finden sich auch Haubentaucher, Schwarzhalstaucher und Schellenten. Neben Grasfröschen finden auch die seltenen Moorfrösche, deren Männchen in der Paarungszeit blau gefärbt sind, hier einen Lebensraum. Für Naturfreunde und Spaziergänger gibt es einen rund vier Kilometer langen Rundweg um den See, von dessen Aussichtsplattformen die Schönheit der Natur und Tierwelt ohne Störung derselbigen beobachtet werden können.

Kornthaner Weiher
Der 16 Hektar große Kornthaner Weiher ist der größte in einer ganzen Kette von Fischteichen im oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth und nimmt die Hälfte des Gemeindegebiets von Kornthan ein. Zwischen 1320 und 1380 liess das Kloster Waldsassen den Teich auf dem Grund und Boden der Kornthaner Bauern anlegen und begründete somit das Fischbauerndorf Kornthan. 1618 kauften die Kornthaner Bauern den Teich für 1100 Gulden dem seinerzeitigen Besitzer Pfalzgraf Friedrich V., dem sogenannten Winterkönig, ab. Dieser benötigte das Geld für seine letztlich erfolglosen Bemühungen, in Böhmen König zu werden. Seit dieser Zeit befindet sich der Teich im Privatbesitz von vier Fischbauernfamilien des gerade einmal 73 Köpfe zählenden Ortes Kornthan. Am zweiten Oktoberwochenende wird das Dorf von bis zu 20.000 Besuchern bevölkert, die zum jährlichen Abfischen von Karpfen und Zander die Kornthaner Karpfenkirchweih besuchen und sich den ein oder anderen Fisch gleich vor Ort schmecken lassen. Bis 1943 gab es am Nordufer des Teichs eine Badeanstalt mit Kahnverleih, was nach dem Krieg aber nicht weitergeführt wurde.

Großer Rußweiher
Der Große Rußweiher liegt nordwestlich von Eschenbach in der Oberpfalz im Eschenbacher Weihergebiet. Als Teil des Naturschutzgebiets „Vogelfreistätte Großer Rußweiher“ dient dieser Teich nicht nur zur Fischzucht, sondern er ist ein wichtiger Lebensraum für rund 100 Vogelarten sowie zahlreiche Amphibien und andere, auf Wasserflächen angewiesene Tier- und Pflanzenarten. Im 15. Jahrhundert durch Mönche des nahegelegenen Prämonstratenserklosters Speinshart als Teil einer Teichkette angelegt, wird der Teich seither als Fischteich für Aal, Hecht, Karpfen, Schleie, Waller und Zander betrieben. Der oberhalb gelegene Rußloheweiher und der Große Penzenbach fließen in den Großen Rußweiher, dieser entwässert in den Kleinen Rußweiher, der überwiegend als Badesee genutzt wird. Seit 1937 ist der Große Rußweiher als Vogelfreistätte ein Naturschutzgebiet, in dem zahlreiche Vogelarten brüten und die Jagd auf Vögel verboten ist. Bemerkenswert ist die große Lachmöwenkolonie, die sich hier angesiedelt hat. Naturfreunde können den Teich auf Wanderwegen umrunden und von Beobachtungsstationen aus die Natur und ihre gefiederten Bewohner erleben.

Fuggerweiher
Der Fuggerweiher, auch Ghagweiher genannt, ist ein etwa 260 Meter langer und 230 Meter breiter, rund 4 Hektar großer Teich am südöstlichen Rand der Gemeinde Babenhausen im Landkreis Unterallgäu des Regierungsbezirks Schwaben. Der Fuggerweiher entstand durch die Aufstauung des Auerbachs, der nach Durchquerung des Fuggerweihers durch Babenhausen fließt und dort in die Günz mündet. Der Teich wird vom „Sportfischer Hecht 78 Babenhausen e.V.“ jedes dritte Jahr abgefischt und danach wieder mit Hechten besetzt. Weitere Fischarten im Teich sind Zander, Barsch, Karpfen, Schleie, Rotauge und Rotfeder. Das Teichufer ist teilweise von einer Riedzone umgeben, im Süden reicht der Kreuzlesbergwald bis ans Ufer.

Anhauser Weiher
Der Anhauser Weiher ist ein vom Anhauser Bach durchflossener Teich, gelegen im Landkreis Donau-Ries im Regierungsbezirk Schwaben. Der Teich liegt zwischen den Ortschaften Rudelstetten, Wörnitzostheim und Bühl und ist heute ein wichtiges Naturschutzgebiet. Bereits seit dem Mittelalter als Fischteich genutzt, hatte er im Laufe der Jahrhunderte immer wieder wechselnde Eigentümer. Das Kloster Kirchheim erhielt von hier Fische, ab 1803 gehörte der Teich den Zisterziensern der Reichsabtei Kaisheim, später teilten sich diverse private Eigentümer den Besitz von Teich und Umgebung. Nach 1945 war von der Wasserfläche fast nichts mehr zu sehen, so zugewachsen war der Anhauser Weiher durch Seerosen und Wasserschachtelhalm. Dieses Naturparadies für Erdkröten und Grasfrösche fiel der modernen Teichwirtschaft zum Opfer und wurde durch systematische Entfernung der Wasservegetation in einen Karpfenteich umgewandelt. Zwischen 1983 und 1987 kauften der Rieser Naturschutzverein und die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried den Teich und begannen mit seiner Renaturierung. Durch wiederholtes kontrolliertes Ablassen des Wassers und Verringerung des Fischbesatzes konnte letzlich der Eutrophierung des Gewässers Einhalt geboten werden. Es bildete sich ein Schilfgürtel, so dass der Anhauser Weiher heute Brutplatz für viele Wasser- und Sumpfvögel und wichtiger Rastplatz für durchziehende Watvögel ist. Auch Bestände von Laubfrosch, Grasfrosch und Ringelnatter sind nachgewiesen. Der Anhauser Weiher mit seiner Größe von etwa 5 Hektar ist eingebettet in ein rund 15 Hektar großes Gebiet, zu dem auch eine ebenfalls 5 Hektar große Verlandungszone gehört. Er ist das größte Flachgewässer im Nördlinger Ries.