Brotsuppe
Sie ist einer der Suppen-Klassiker hierzulande. Die Brotsuppe (in Bayern auch als Wasserschnoizn oder Wasserschnalze geläufig) auf Basis von Brotresten und Wasser betrachtete man früher als Speise für die Armen und Kranken oder als eine typische Mahlzeit während der Fastenzeit. Es sollte in dem Zusammenhang auch der christliche Hintergrund dieser Suppe erwähnt werden: Das Brot als Leib Christi sollte nicht einfach entsorgt werden.
Insbesondere in der von Not geprägten Zeit nach dem zweiten Weltkrieg gehörte die Suppe in Deutschland für viele Menschen zum Essensalltag. Man genießt sie auch heutzutage häufig.
Zubereitung
Man verwertet für die Suppe Brotreste oder altes Brot. Insofern ist diese Suppe ein Beitrag zu den aktuellen Themen Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung. Die Basis für die Suppe ist Fleisch- oder Gemüsebrühe. Man kann verschiedenste Brotarten hierfür verwenden (Schwarzbrot gilt als klassisch). Die Brotsuppe darf man kreativ erweitern, etwa mit Speck, Ei, Zwiebeln, Gemüseresten oder Kräutern und Gewürzen.
Rezept
Hier ein Beispiel für die Zubereitung einer (bayerischen) Brotsuppe, ohne Mengenangabe. Man benötigt:
- Brotreste bzw. altes Brot
- Wasser, oder aber Gemüsebrühe oder Fleischbrühe
- Zwiebeln
- Butter oder Schmalz
- Salz
- ggf. Gewürze wie z.B. Muskat
Zunächst die Zwiebeln in Ringe schneiden und anbraten. Dann gibt man das (dünn geschnittene) Brot mit hinzu. Im nächsten Schritt gießt man die Flüssigkeit (Wasser, Brühe etc.) hinzu. Das charakteristische „Schnalzen“, das dabei zu hören ist, hat übrigens zum Namen Wasserschnalze geführt. Abschließend verfeinert man die Suppe nach Belieben mit Gewürzen, etwa Muskat.
Hochzeitssuppe
Feierlicher Klassiker mit Tradition: Die üppige und vielfältige Hochzeitssuppe findet man schon seit dem Mittelalter als Vorspeise zu Vermählungszeremonien wieder. Die Suppe ist symbolbeladen: Zum einen sollen sich in den vielen Suppen-Einlagen der Wohlstand (oder der Wunsch danach) des Brautpaares zeigen. Dies zielt auf eine frühere Zeit ab, in der für das Hochzeitsfest viele Tiere – zumeist Rinder und Hühner – geschlachtet wurden. Die Kosten für die Hochzeit musste der Brautvater übernehmen. So konnte er in Form der zahlreichen Speisen zeigen, dass er finanziell wohlgestellt ist.
Zum anderen ist es Brauch, dass sich das frisch vermählte Ehepaar den ersten Teller der Suppe teilt. Wer zuerst den Löffel eintaucht, so heißt es, habe in der Ehe künftig das Sagen. Wenn das Brautpaar gleichzeitig beginnt, sagt man, dass die Ehe lang und glücklich sein werde.
Vielerlei Einlagen
Viele Einlagen sind möglich, etwa Grießknockerl, Leberklöschen, Eierstichwürfel oder Pfannkuchenstreifen. Aber auch Gemüse, z.B. Spargel, Erbsen und Blumenkohl, ist oft in der Suppe zu finden. Die Grundlage ist eine klare Fleischbrühe. Da die Zubereitung relativ aufwändig ist, möchten wir hier ein Rezept nur verlinken.
Einst durften übrigens nur Köchinnen oder die Gastgeber-Hausfrau die Suppe zubereiten.