Zu den Verbreitungsgebieten der Birkhühner zählten einst lichte Waldgebiete, die sich von England über Mittel- und Nordeuropa, Osteuropa, sowie Sibirien bis hin zur Pazifikküste zogen. Am häufigsten ist es vermutlich in Russland vertreten. Die Population in Deutschland ist heute jedoch stark zurückgegangen, was durch den Verlust von Heideflächen und Mooren bedingt ist. Lediglich im Bayerischen Wald, den Alpen und in der norddeutschen Tiefebene gibt es noch einige isolierte Vorkommen.
Zum Lebensraum der Birkhühner zählen Moor- und Heidegebiete, in denen sie zwischen Heidekraut und Sträuchern leben. Aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft werden immer mehr Moore trocken gelegt, um sie als Felder zu nutzen, was zur Folge hat, dass die natürlichen Lebensräume der Birkhühner immer kleiner, bzw. weniger werden.
Der Bestand der Birkhühner ist besorgniserregend: in Deutschland leben nur noch um die 1600 Tiere. Sie stehen mittlerweile auf der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland und werden in die „Kategorie 1 – vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Daher ist der Schutz der Birkhühner besonders wichtig.
Hervorzuheben ist auch die Standorttreue die Birkhühner aufweisen. Das heißt, wenn sie erst mal ein Revier für sich gewonnen haben, dann leben sie meist auch viele Jahre in diesem Revier. Eine typische Umgebung, in der Birkhühner leben, ist die sogenannte Krummholzzone. Diese zeichnet sich besonders durch lockere, bzw. offene und niedrig wachsende Busch- und Baumstrukturen aus. Außerdem bieten diese Randgebiete von Wäldern den Birkhühnern optimale Lebensbedingungen während des Jahresverlaufs. Denn während sich die Birkhühner im Frühjahr meist noch in den Bereichen um Moore aufhalten, wechseln sie zur Balzzeit auf lichte, vegetationsarme Plätze wie beispielsweise junge Heiden. Dahingegen suchen sich die Hennen zur Brutzeit einen Lebensraum der mehr Schutz bietet, wie zum Beispiel buschreichere Heiden. In den kälteren Jahreszeiten zieht es die Birkhühner zurück in waldreichere Gebiete, da sie auf das Nahrungsangebot dort angewiesen sind.
Birkhühner gehören genau wie die Auerhühner zur Unterfamilie der Raufußhühner und ähneln diesen auch vom Aussehen her. Jedoch unterscheiden sie sich insbesondere durch ihre Größe. Birkhühner sind nämlich deutlich kleiner als die artverwandten Auerhühner. Des Weiteren unterscheidet sich ein Birkhahn von einem Auerhahn dadurch, dass seine Schwanzfedern nach außen gebogen sind. Bei den Weibchen kann man es daran erkennen, dass deren Schwanzfedern deutlich gegabelt sind.
Ebenso wie die Auerhühner, sind Birkhühner optimal an das Leben in kalten Klimazonen angepasst. Das Federkleid schützt die Hühner gegen Kälte und selbst die Beine sind von Federn bedeckt.
Auffälliges Merkmal der Männchen sind die über den Augen gelegenen roten, nackten Hautstellen, die als Rosen bezeichnet werden. Das Gefieder der Birkhähne ist überwiegend schwarz, wobei es im Bereich der Brust und am Hals am dunkelsten ist. Die hintere Rückenpartie, sowie Teile des Kopfes und des Halses schimmern zwischen blau, grün und violett. Hingegen sind die vordere Partie des Rückens, die Partie der Schultern, sowie die Oberflügel- und Oberschwanzdecken überwiegend in einem braun-schwarzen Farbton gehalten. Im Kontrast dazu stehen einige weiße Partien, zum Beispiel die Achselfedern oder die Unterflügeldecken, aber auch die charakteristische Flügelbinde ist weiß. Was jedoch am deutlichsten sichtbar ist, zumindest zur Balzzeit, ist die weiße Unterschwanzdecke. Besonders ist ebenfalls der gegabelte Schwanz, der zumeist aus 18 schwarzen Federn besteht, die aber auch blauviolett oder blaugrün metallisch glänzen können. Dabei sind die drei äußeren Federpaare nach außen hin in Sichelform gebogen und von der Länge abgestuft, wobei die in der Mitte kürzer sind.
Das Gefieder der Weibchen ist weitaus schlichter gehalten. Das Gefieder ist größtenteils in einem rostbraun gefärbt und weist weiße, sowie braune Bänderungen auf. Insbesondere auf der vorderen Partie des Rückens und an vielen Partien der Oberflügeldecken sind die Spitzen der Federn teilweise in einem grauen Farbton aufgehellt und dunkelbraun bis schwarz bekritzelt. Die Flanken und Unterschwanzdecken sind verdichteter gebändert als die Brust und haben außerdem einen breiten weißen Saum. Während die Unterflügeldecken weiß gefärbt sind, weisen die schwarzbraunen Steuerfedern nicht nur eine eine rostbraune Bänderung auf, sondern auch eine rostbraune Bekritzelung und eine grau bis beige Säumung.
Die Größe der Birkhühner ist mit der eines Haushuhns zu vergleichen, was in etwa einer Länge von 40 bis 60 cm entspricht. Die Birkhähne bringen zwischen 1200 und 1500 Gramm auf die Waage, die Hennen hingegen meist nur um die 750 bis 1000 Gramm.
Die Lebenserwartung von Birkhühnern beträgt zwischen 10 und 15 Jahren.
Die Ernährung von Birkhühnern ist überwiegend vegetarisch. Die Küken benötigen lediglich in den ersten Wochen Insekten, die für eine eiweißreiche Nahrung wichtig sind. Das Birkhuhn nutzt, wie auch andere Hühnerarten, sogenannte Magensteine, die den Tieren dabei helfen, die ballastreiche Nahrung im Magen zu zerkleinern. Dies ist hilfreich, da die Nahrung vor allem im Winter überwiegend aus Nadeln oder Zweigen besteht.
Im restlichen Jahr stehen Triebe, Blätter, Knospen, sowie Früchte von Bäumen oder Sträuchern, wie zum Beispiel Wacholderbeeren auf dem Speiseplan. Aber auch Gräser, Kräuter, Hafer oder Körnerfrüchte stehen als Nahrungsquelle auf der Liste der Birkhühner.
Beginn der Paarungszeit kann bei milden Spätwintern schon im Februar sein, für gewöhnlich beginnt sie jedoch im März. Die begattungsbereiten Weibchen kommen jedoch erst gegen Ende April oder Anfang Mai zu den Balzplätzen. Nach der Begattung zieht sich das Weibchen zurück und sucht sich einen geeigneten Nistplatz, der sich im mitteleuropäischen Raum fast ausschließlich am Boden befindet. Meist befindet sich der Nistplatz am Fuße einzelner Bäume oder zwischen Wurzeln von Baumstümpfen. Eine Henne legt im Schnitt zwischen 5 und 11 Eier, aus denen nach etwa 24 bis 26 Tagen die Jungen schlüpfen. Für die Brut und Aufzucht der Jungen sind die Hennen alleine verantwortlich. Da es sich bei Birkhühnern um Nestflüchter handelt, verlassen sie sofort das Nest und folgen der Mutter. Bereits nach etwa zwei bis drei Monaten sind die Jungen ausgewachsen, wodurch sich der Familienverband nach dieser Zeit auflöst.
Wissenswertes: Der Balztanz der Birkhühner hat angeblich als Inspiration für den bekannten bayerischen Tanz „Schuhplattler“ gedient.