Die Mufflons sind die kleinste Wildschafart Europas und waren ursprünglich nur auf den Inseln Korsika und Sardinien beheimatet. In Deutschland wurden die Muffeltiere vor mehr als 100 Jahren eingeführt, im Bayerischen Wald sogar erst in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Während sie heutzutage auf den beiden Mittelmeerinseln als bedroht gelten, ist ihr Bestand auf dem europäischen Festland stabil, beziehungsweise im Wachstum begriffen.
Die Körperlänge beträgt bis zu 120 cm bei einem Gewicht von 25-50 kg, wobei die männlichen Widder deutlich schwerer als die Schafe sind. Bei beiden Geschlechtern sind Bauch und Waden weiß gefärbt. Den Widdern wachsen bis zu 80 cm große, eingedrehte Hörner, die als Schnecken bezeichnet werden.
Die Paarungszeit findet von Oktober bis November statt. Während der Brunft bekämpfen die Männchen sich gegenseitig. Wer als Sieger vom Platz geht, erhält die Gunst der Weibchen. Die Tragzeit dauert circa fünf Monate, so dass im März und April meist ein Lamm, manchmal auch Zwillinge, das Licht der Welt erblicken. Die weiblichen Tiere, die in Rudeln unter Anführung des ältesten Mutterschafs leben, ziehen den Nachwuchs groß. Das Lamm wird sechs Monate lang gesäugt.
Danach ernährt es sich wie die erwachsenen Tiere als Wiederkäuer und frisst Gräser, grünes Laub, Kräuter, Knospen, aber auch Eicheln, Bucheckern und Kastanien.
Bei den Mufflons ist besonders der Geruchs- und der Sehsinn ausgeprägt. So wittern sie etwa auf 300 m Feinde und können bis auf einen Kilometer weit einen Menschen erkennen.
Die Population der Muffeltiere wird in Deutschland auf mehr als 20000 Exemplare geschätzt.
Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt acht bis zehn Jahre.