Schwarzköpfiges Fleischschaf (Ovis aries)

Mitte des 19. Jahrhunderts gab es einen Wandel in den Anforderungen an Schafherden. Durch sinkende Wollpreise und steigende Fleischpreise entschieden sich viele Züchter ihre Herden auf Fleischproduktion umzustellen. Zu diesem Zweck kreuzte man das Marschschaf der Küstenregionen, mit englischen Oxford und Hampshire Fleischschafrassen. Aus diesen Kreuzungen entwickelten sich verschiedene Zweige, die sich auch unterschiedlich geografisch verteilten.

Während das Weißköpfige Fleischschaf überwiegend in Norddeutschland zuhause ist, ist das Schwarzköpfige Fleischschaf überall in Deutschland zu finden. Das Schwarzköpfige Fleischschaf folgt mit 25 % dem Merinolandschaf als zweitstärkste Rasse in der deutschen Schafhaltung. In Bayern wurde diese Rasse, seit dem Jahrtausendwechsel, besonders für die Koppelhaltung und für die Wanderschäferei immer beliebter.

Markante Ohren
Vom Erscheinungsbild her ist das Schwarzköpfige Fleischschaf großrahmig mit langem Rücken, der fest, breit und gut bemuskelt ist. Wie die Beine, ist auch der hornlose, nicht zu stark bewollte Kopf, von schwarzer Färbung. Markant sind auch die kräftigen und seitlich abstehenden Ohren, die ebenfalls schwarz sind.
Den großen Körper und den hohen Schurertrag verdankt es der Einkreuzung des Oxford Schafes.

Hingegen stammt das ausgeglichene Vlies vom Hampshire Schaf. Die Wolle des Schwarzköpfigen Fleischschafes ist weiß und eine mittelstapelige, mittelfeine Crossbredwolle. Diese wird neben dem Heimtextilbereich auch für Oberbekleidungen verwendet. Die Fasereinheit der Wolle liegt zwischen 24 und 40 Mikron mit einer Länge von 10 bis 15 cm. Ein Schaf liefert jährlich 4 bis 7 kg Wolle.



Der Schwarzkopf Fleischschaf-Bestand lag 2013 bei 35 Böcken, 595 Schafen in 16 Zuchtbetrieben. Tendenz nach wie vor steigend.