Die Wurzeln des Schuhplattlers liegen wohl in Oberbayern, Tirol und Salzburg, doch für viele ist er schlicht ein urbayerischer Volkstanz. Wie kaum eine anderer Ausdrucksform steht er im allgemeinen Bewusstsein für Brauchtum und Heimatverbundenheit, nicht zuletzt wegen der Tracht der Tänzer.
Der Name rührt daher, dass man beim Tanzen auf die Schuhsohlen und auf die Knie schlägt (plattelt). Ebenso gehören Hüpfen und Stampfen zum Schuhplattler. Der Tanz besteht zwar nur aus wenigen Elementen, erfordert aber eine gute Koordination und viel Training.
Der Ursprung ist nicht geklärt
Der Ursprung des Tanzes ist nicht eindeutig belegt – weder was die Zeit noch was die Bedeutung der Tanzgebärden angeht. Es finden sich aber immer wieder Verweise auf das Mittelalter und auf den Balztanz des Auerhahns, dem der Schuhplattler ähnlich sein soll.
Sicher ist jedoch, dass der Schuhplatter eigentlich ein Einzelpaartanz und vor allem in der einfachen Bevölkerung, etwa bei Bauern und Jägern, verbreitet war: Der Mann warb um die Frau, die mit ihm tanzte. Der Schuhplattler ist orientiert an dem 3/4-Rhythmus des Ländlertanzes, einem Vorläufer des Wiener Walzers aus dem süddeutschen bzw. österreichischen Raum.
Zunehmende Verbreitung und Vielfalt
Seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts wird der Schuhplattler vorwiegend von Männern getanzt, allein oder in der Gruppe, in geraden oder ungeraden Takten. Der Volkstanz wurde von Trachtenvereinen, die sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts gründeten, verstärkt gepflegt.
Der Schuhplattler wurde zunehmend populärer und fand auch seinen Weg nach München und Wien. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden zudem sehr touristische Variationen des Tanzes, etwa der Holzhacker.
Heimat- und Trachtenvereine widmen sich auch heute noch dem Schuhplattler. Es existieren unterschiedlichste Formen; seit 1997 gibt es etwa einen homosexuellen Schuhplattler-Verein, „Die Schwuhplattler“.