Das Damwild welches auch in Deutschland verbreitet ist, ist das Europäische Damwild (Dama dama dama). Es ist ein mittelgroßer Hirsch und allgemein etwas kleiner als das beispielsweise ebenfalls hier heimische Rotwild oder sein Verwandter das Mesopotamische Damwild (Dama dama mesopotamica).
Vor der letzten Eiszeit war das Damwild in Südeuropa und Mitteleuropa heimisch. Durch die Eiszeit wurde die europäische Population jedoch verdrängt, weshalb Damwild nur noch in Teilen Asiens zu finden war. Erst die Römer und schließlich europäische Adelshäuser brachten den Damhirsch wieder zurück nach Europa. Er wurde zur Jagd ausgewildert und diente aufgrund seiner schönen Erscheinung auch als Zierde für die Besitztümer. Erst später wurde das Tier in Gehegen gezielt als Fleischlieferant gehalten.
Das Überleben in Europa verdankt der Damhirsch, neben seiner Wiederansiedlung, letztendlich seiner Anpassungsfähigkeit. Er bevorzugt gemischte Landschaften mit großen Wiesen und Wald, vor allem Laubwald, ist jedoch nicht auf ein bestimmtes ausgewogenes Verhältnis angewiesen. Der Waldanteil des Reviers sollte jedoch nicht dominieren, denn der Wald dient dem Damhirsch lediglich als Schutz- und Rückzugsgebiet, nicht jedoch als primäres Nahrungsgebiet. Als Wiederkäuer ernährt sich Damwild vor allem von Gräsern und Blättern aber auch jungen Trieben und Baumrinde.
Seit Anfang der 1970er Jahre wird in Deutschland wieder vermehrt Damwild in Gehegen und Parks gehalten. Es ist sowohl eine Alternative zu den traditionellen Fleischlieferanten, wie Rindern und Schweinen, als auch eine naturnahe Nutzungsmöglichkeit für Flächen. Insgesamt gibt es in Bayern ca. 2500 Wildgehege und liegt damit an der Spitze aller Bundesländer. Etwa 80% hiervon sind Damwildgehege. Zu den Wildgehegen zählen auch Rotwildgehege, sowie ein kleiner Teil an Sika- und Muffelwildgehegen. Damwildgehege können beispielsweise im Nürnberger Reichswald, im Veldensteiner Forst oder beim Schloß Ortenburg besucht werden.
Das Europäische Damwild gibt es in unterschiedlichen Färbungen, wobei ca. 90% der Tiere eine braune Färbung von hell bis dunkel mit weißen Flecken haben. Der rotbraune Einschlag und die Flecken sind vor allem in den Sommermonaten gut erkennbar. Im Winter kann das Fell ausgrauen. Den Rücken ziert zumeist ein schwarzer Aalstrich. Weitere Fellfarben sind weiß und schwarz.
Ein Geweih tragen nur die männlichen Tiere. Es dient ihnen zum Ausfechten der Rangordnung im Rudel und hat, je nach Alter des Tieres, unterschiedliche Ausprägungsformen. Ein voll ausgebildetes Geweih besteht aus einer Augsprosse, einer Mittelsprosse und der Schaufel darüber. Die Schaufel ist zur Vorderseite hin glatt, kann auf der Rückseite Verzweigungen und Einkerbungen haben (siehe Bild). Das Geweih werfen die Tiere von April bis Mai ab und direkt nach Abwurf beginnt es wieder nachzuwachsen. Bis das Geweih wieder ausgewachsen ist, ist es von einer Basthaut bedeckt, welche vom Damhirsch an Büschen und Bäumen abgestreift wird.
Ein Damhirsch kann eine Schulterhöhe von über einem Meter erreichen, eine Länge von bis zu 1,4 Metern und ein Gewicht zwischen 50 und 90 kg. Das Gewicht variiert je nach Jahreszeit und Futteraufkommen enorm. Die Damtiere (Bezeichnung für die Weibchen) werden lediglich 35 – 55 kg schwer, wobei beim Gewichtsunterschied das Geweih der Männchen mit ca. 2 kg nicht die entscheidende Rolle spielt.