Egal ob als Kompott, im Kuchen, als Sirup zum Prosecco oder als abwechslungsreiche Beilage zum Hauptgericht: Den Rhabarber mit seiner charakteristischen Säure und Fruchtigkeit hat jeder von uns schonmal in einer seiner vielfältigen Formen probiert.
Das Knöterichgewächs zählt wie etwa der Spargel zum Stängelgemüse und nicht, wie häufig angenommen, zum Obst. Es ist arm an Kalorien und hat viel Vitamin C. Seine verdauungsfördernde Wirkung kannte man schon im Jahre 2.700 v. Chr. Die Chinesen wussten bereits damals um seinen heilenden Effekt. Über England gelangte der Rhabarber schließlich Mitte des 19. Jahrhunderts nach Deutschland.
Man baut ihn in Bayern vor allem in Niederbayern an. Das Gemüse gibt es vereinfacht gesagt in grünen und roten Sorten. Die Abstufungen beziehen sich unter anderem auf den Erntezeitpunkt und den Zucker- sowie Säuregehalt. Der Rhabarber gilt als pflegeleicht. Auch deswegen haben ihn Hobbygärtner gern.
Die Oxalsäure und das richtige Maß
Rhabarber-Saison ist von Anfang April bis Ende Juni, als letzten empfohlenen Erntezeitpunkt findet man häufig den Johannistag (24.6.), denn dann enthält der Rhabarber relativ viel Oxalsäure. Dies ist freilich nur ein Orientierungstermin und die Ernte ist vor allem vom jeweiligen Wetter abhängig.
Wegen der Oxalsäure sollte man das Gemüse in Maßen genießen; das im Körper vorhandene Kalzium kann mit der Oxalsäure Kristalle ergeben. Ablagerungen aus diesen können im schlimmsten Fall nämlich die Bildung von Nierensteinen fördern. Häufig führt die Säure bei vielen Menschen dazu, dass man ein Gefühl stumpfer Zähne hat.
Kocht man Rhabarber jedoch, gibt das Gemüse einen großen Teil der Oxalsäure an das Kochwasser ab. Die Blätter sollte man nicht essen, denn sie enthalten am meisten Oxalsäure und gelten als giftig. Im Kühlschrank hält sich das Gemüse am besten, wenn man es in ein feuchtes Tuch einwickelt.