Perlpilz (Amanita Rubescens)

Der Perlpilz gehört zur Familie der Wulstlingsverwandten, zu denen etwa auch der hochgiftige Grüne Knollenblätterpilz zählt. Jedoch ist der Perlpilz essbar, aber nur im gekochten Zustand (er sollte mind. 5 Minuten gekocht werden, damit die Kerntemperatur von 90 Grad erreicht wird). Zudem ist der Pilz leicht mit anderen giftigen Exemplaren zu verwechseln – vor allem mit dem Pantherpilz oder dem Braunen Fliegenpilz. Deswegen ist beim Sammeln dieses Pilzes zusätzliche Vorsicht geboten. Bitte dazu auch unsere Hinweise zum Thema Verwechslungsgefahr am Ende jeder unserer Pilz-Beiträge beachten.

Namensherkunft
Man kennt den Perlpilz auch als Fleischchampignon oder als Rötenden Wulstling; letzterer Name rührt daher, dass sich der Pilz bei Verletzungen (etwa, wenn ihn eine Schnecke angefressen hat) rötlich verfärbt.

Typische Kennzeichen
Der rotbraune, manchmal auch gelbliche, Hut hat eine Breite von 3 bis 12 cm. Jung ist er wie eine Halbkugel geformt, ältere Exemplare sind dagegen eher flach. Charakteristisch sind die Flocken auf dem Hut, die aber (stärkerer) Regen verschwinden lassen kann. Unter dem Hut findet man eine Stielmanschette, die einem kleinen gerieften Rock ähnelt. Der Stiel selbst ist bis zu 16 cm lang. Das Fleisch dieses Lamellenpilzes ist relativ weich und weißlich bis rotbraun gefärbt. Mit seinem milden Geschmack lässt es sich etwa in einer schmackhaften Pilzsoße genießen.

Wann und wo er wächst
Der Perlpilz wächst zwischen Juni und September, insbesondere in Laub- und Nadelwäldern. In Bayern ist er ziemlich häufig, z.B. im Fichtelgebirge oder im Böhmerwald, aber auch in Parks und Gärten zu finden.

Genereller Hinweis:

Trotz der Beschreibung und Bebilderung der verschiedenen Pilzarten in unserem Naturlexikon übernehmen wir keine Garantie dafür, dass der jeweilige Pilz, den man in der Natur sammelt, auch genießbar ist. Generell besteht Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren bis hochgiftigen Pilzen, wenn man sich nicht völlig sicher ist. 

Zudem kommt es auf Aspekte wie zum Beispiel die richtige Zubereitung oder die Kombination mit Alkohol an, die stets höchst individuell sind. Wir können keine Garantie für die Richtigkeit der Angaben bzw. der Bilder geben.

Wenden Sie sich im Zweifelsfall an den örtlichen Pilzberater. Hier finden Sie eine Liste der bayerischen Pilzberater: https://pilze-bayern.de/pilzberatung/pilzberater/. Bei einer Pilzvergiftung versuchen Sie, die Ratschläge der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zu befolgen: https://www.dgfm-ev.de/speise-und-giftpilze/vergiftungen

Zum Thema Pilze und Strahlung (nach Tschernobyl 1986), insbesondere in Bayern, empfehlen wir als weitere Informationsquellen das Bundesamt für Strahlenschutz: https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/lebensmittel/pilze-wildbret/pilze-wildbret.html. Für genauere Abfragen von Messwerten das Bayerische Amt für Umwelt: http://www.lfu.bayern.de/strahlung/umrei/strvgprobe.