Der Fischotter gehört zur großen Familie der Marder und ist durch seine Schwimmhäute zwischen den Zehen und seinen wasserabweisenden Pelz optimal auf ein Leben am und im Wasser eingerichtet. Das Verschließen von Ohren- und Nasenöffnungen ermöglicht es ihm, bis zu 8 Minuten in einer Tiefe von über 15 Metern zu tauchen. Außerdem helfen ihm die langen Tasthaare an der Schnauze selbst in trübem Wasser nicht die Orientierung zu verlieren und Nahrung zu finden. Diese besteht hauptsächlich aus Fisch, lässt sich aber bei Bedarf um Frösche, Krebse, Mäuse, Ratten, Wasservögel und Insekten erweitern.
Fischotter erreichen eine Gesamtlänge von 130 cm, wobei der Schwanz schon alleine 40 cm misst, und wiegen zwischen 7-12 kg. Ihr Fell ist am Rücken von dunkelbrauner Farbe, am Bauch dagegen etwas heller. Außerdem haben sie weißgraue Flecken an Kinn und Kehle. Auffallend sind zudem ihre kurzen Beine.
Die Ranzzeit findet von Februar bis März statt und nach acht bis neun Wochen Tragzeit bringen die Weibchen zwischen April und Juni ein bis drei Junge zur Welt. Diese werden bis zu 14 Wochen lang gesäugt und bleiben die ersten 14 Monate bei der Mutter, um für ein selbständiges Leben gut gerüstet zu sein. Daraufhin sucht sich der Nachwuchs ein eigenes Revier, das für Männchen durchaus 40 Quadratkilomater groß sein kann. Die Weibchen begnügen sich dagegen mit ungefähr 7 Quadratkilometern eines männlichen Territoriums.
Aufgrund früherer starker Bejagung durch den Menschen vor allem ihrer Pelze und des Fleisches (durfte als einzige Ausnahme auch während der Fastenzeit gegessen werden, da Fischotter einfach den Fischen zugerechnet wurden) wegen, ist aus dem ursprünglich tagaktiven Tier ein vom Aussterben bedrohter Nachtschwärmer geworden. Während der Fischotter in der Schweiz bereits ausgerottet ist, leben in Deutschland schätzungsweise 800-1200 Exemplare in freier Natur, in Bayern vor allem in der Oberpfalz und im Bayerischen Wald.
Die Lebenserwartung von Fischottern liegt in freier Wildbahn bei 8-12, in Gefangenschaft bis zu 22 Jahren.