Ammer

Ammer und Amper nennt man häufig in einem Atemzug, denn die beiden Flüsse bilden gemeinsam ein Flusssystem. Die Ammer (und ihr Oberlauf, die Linder) ist wohl einer der letzten Wildflüsse hierzulande. Sie entspringt im Ammergebirge (Oberammergau) und mündet (kurz hinter Weilheim) im Ammersee. Amper ist dann der Teil, der aus dem Ammersee fließt und schließlich in der Isar (bei Moosburg) mündet. Die beiden Flüsse sind zusammen 190 km lang. Als größte Nebenflüsse sind zu nennen: Die Maisach (fließt bei Dachau zu), die Würm (aus dem Starnberger See) und die Glonn (diese fließt bei Mittelstetten zu).

Das Flusssystem und die (Binnen-)Schiffahrt
Es gilt als gesichert, dass bereits die Kelten das Flussystem für Transportzwecke verwendeten. Im 18. Jahrhundert gelangten Holzstämme vom Ammergebirge aus bis nach Dachau. Die Amper ist aber nur teilweise mit dem Schiff befahrbar und spielt deswegen (heute) keine Rolle in Sachen Binnenschiffahrt.

Tourismus und Sport
Vor allem ab dem milderen Frühling satteln viele Radfreunde auf: Der Ammer-Amper-Radweg bietet eine 200 km lange Strecke entlang der malerischen Gebirgs- und Flusslandschaft. Ein möglicher Startpunkt sind die Ammerquellen im Naturschutzgebiet Ettaler Weidmoos. Auf der Tour liegen u.a. das Schloss Linderhof (Ettal) aus dem 19. Jahrhundert, das Kloster Rottenbuch (gegründet im 11. Jahrhundert), das Schloss Dachau (aus der früheren Burg wurde im 16. Jahrhundert ein imposantes Schloss) und nicht zuletzt der Ammersee. Die Radstrecke gilt als familienfreundlich und lässt sich in 3 bis 4 Tagen bewältigen. Weiterhin beliebt sind Kajak- und Bootstouren auf der Ammer.

Seltene Flora und Fauna


Im Rahmen des bis März 2021 laufenden Naturschutzprojektes „Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze“ soll der kulturelle und ökologische Wert der Ammer wieder ins Bewußtsein der Menschen gerufen werden. Eine konkrete Maßnahme: Der Bund Naturschutz engagiert sich dafür, dass die vom Aussterben bedrohte Pflanze Deutsche Tamariske wieder an der Ammer heimisch wird.
Es sollen weiterhin zwei Naturschutzgebiete im Bereich der Amper erwähnt werden, die seltener Fauna und Flora eine Heimat bieten: Zum einen das Ampermoos im Landkreis Fürstenfeldbruck: Hier haben u.a. der Große Brachvogel, der Kiebitz, der Wiesenpieper, die Bekassine und die Kornweihe (vor allem im Winter) einen bedeutenden Rückzugs- und Schutzort. Zum anderen die Amperauen bei Dachau: Dort finden sich bedrohte Vögel wie die Zwergdommel und der Wasservogel, Reptilien wie die Ringelnatter und Fische wie etwa die Äsche, die Barbe und der Gründling. Im Bereich Pflanzen sollte man hier z.B. die Schneide, die Sibirische Schwertlilie oder die Wiesenraute nennen. Spaziergänger, Jogger und Radfahrer können die Amperauen-Gegend und ihre schmale Kanäle, Brücken und Inseln auf den befestigten Wegen erkunden.