Altmühl

Alles fließt, wenn auch manchmal sehr gemächlich: Die Altmühl gilt als langsamster Fluss Bayerns – das liegt übrigens an dem geringen Gefälle des Gewässers. Nicht zuletzt die gemütlichen Kanufahrer auf diesem Fluss wissen diese Eigenheit zu schätzen. Ebenso ist die Altmühl-Landschaft interessant für naturaffine Radfahrer, Kletter, Wanderer und Hobbyarchäologen. Doch zunächst zu den Altmühl-Fakten.

Länge und Ursprung
Die Altmühl ist 227 km lang. Sie entspringt der Altmühlquelle (im Nordwesten von Leutershausen) und hat ihr Flussende in Kelheim, wo sie über die Donau schließlich ins Schwarze Meer mündet. In Ihrem Lauf durchfließt die Altmühl die Regionen Mittelfranken, Oberpfalz, Oberbayern und den Osten Niederbayerns. Der Fluss passiert Kleinstädte wie Treuchtlingen und Eichstätt.
Man spricht oft von einer Dreiteilung der Altmühl: Dies ist zum einen der Oberlauf, wo die Altmühl noch ein relativ schmaler Wiesenfluss ist. Die Landschaft ist noch weitgehend flach, hat aber schon kleine hügelige Erhebungen. An ihrem Mittellauf liegt der bekannte Altmühlsee. Dieser gehört, wie etwa auch der Brombachsee, zum Fränkischen Seenland. Er dient unter anderem dem Hochwasserschutz in der Region, ist aber auch bei Touristen sehr beliebt. Der Unterlauf (die finalen 34 km von Dietfurt an der Altmühl bis Kehlheim) gehört seit Mitte des 19. Jahrhunderts zum Main-Donau-Kanal und ist mit dem Schiff befahrbar.

Naturpark Altmühltal
Die Altmühl fließt überwiegend (genauer: der Part zwischen Gunzenhausen und Kelheim) durch den höchst besuchenswerten Naturpark Altmühltal. Dem Besucher bietet sich dort eine abwechslungsreiche Landschaft: Von Blumenwiesen über Felsformationen wie die „Zwölf Apostel“ (bei Solnhofen) ist hier alles vertreten. Letzterer Ort ist nicht nur für Wanderer und Kletterer interessant: Er ist nämlich ein Habitat für seltene Schmetterlinge: In den kargen Felsfluren findet man etwa den stark bedrohten Apollofalter – die Fetthenne, eine wichtige Nahrungsquelle des Insekts, wächst dort.
Das Altmühltal ist auch eine Gegend, die durch ihre herausragenden Fossilienfunde berühmt geworden ist: 1860 fanden sich die ersten Spuren des „Urvogels“ Archaeopteryx, den man nach und nach freilegte. Die Museen im Naturpark sowie der Dinopark erzählen diese und andere spannende Dino-Geschichten. Hobbyarchäologen toben sich in insgesamt fünf Steinbrüchen aus.

Altmühl-Radweg
Die Zweirad-Route entlang des Flusses ist ein Traum vieler Radfans: Auf rund 250 km Länge (kürzere Etappen sind freilich möglich) kann man zwischen Rothenburg ob der Tauber und Kelheim eine abwechslungsreiche Strecke mit wenigen Steigungen genießen. Neben dem bereits erwähnten Naturpark Altmühltal erwarten die Radler auch viele Burgen, etwa die Burg Colmberg zwischen Ansbach und Rothenburg ob der Tauber, in der man heutzutage sogar übernachten kann.

Zustand und Wasserqualität der Altmühl
Grundsätzlich ist die Wasserqualität in der Altmühl gut, sodass sich auch einige Flussschwimmbäder, beispielsweise bei Leutershausen und bei Ornbau, finden. Doch insbesondere in den wärmeren Sommermonaten kann die Qualität durch Algenbildung leiden. Auch liegt der Fluss zu nahe an manchen landwirtschaftlichen Flächen. Aus diesen kann Dünger ins Wasser gelangen, der Algen vermehrt und dem Fluss Sauerstoff entzieht. Zudem hat der Mensch in den 1920er und 1930er Jahren stark in die Altmühl eingegriffen und sie z.B. begradigt. Renaturierungsmaßnahmen, die zwischen den 90er Jahren und 2016 durchgeführt wurden, sollen die Lebensbedingnugnen für Flora und Fauna wieder verbessern.