Mäander-Haiku von Fitzgerald Kusz
weä immä groodaus gäihd
is schnellä am zill:
di bengerdz bfeifd draff
wer immer gradaus geht
ist schneller am ziel:
die pegnitz pfeift drauf
© Fitzgerald Kusz, Nürnberg
Nah am Wasser gebaut: Die Franken haben eine innige Beziehung zur „Bengertz“, wie man sie dort gerne nennt. Nicht zuletzt aufgrund des Projektes „Nürnberg am Wasser“ bzw. „Altstadt ans Wasser“ genießen die Mittelfranken und alle Besucher seit einigen Jahren Aufenthaltsorte an der Pegnitz wie die Terrassen am Südufer der Insel Schütt. Man kann auch sportlich aktiv werden und fährt etwa auf der Strecke Neuhaus a.d. Pegnitz eine Weile mit dem Kanu über den Fluss.
Die Fichtenohe als Zufluss
Man findet die Quelle der Pegnitz in der gleichnamigen Stadt (Landkreis Bayreuth). Der größere Zufluss ist eigentlich die Fichtenohe (Lindenhardter Forst). Die Pegnitz fließt auf einer Länge von knapp 113 km (mit Fichtenohe sind es knapp 128 km). Nürnberg etwa durchfließt sie dabei auf einer Länge von ca. 14 km.
Städte an dem Fluss sind neben Pegnitz: Velden an der Pegnitz, Hersbruck, Lauf an der Pegnitz, Röthenbach an der Pegnitz sowie Nürnberg und Fürth. In Fürths Norden wird die Pegnitz zusammen mit der Rednitz zur Regnitz.
Der Name hat vorkeltischen Ursprung: „paginza“ bezeichnete einen schlammigen, sandigen Fluss. Die Insel Schütt in Nürnberg, heutzutage ein Spielort des jährlich stattfindenden Musikfestivals „Bardentreffen“, ist ein Ergebnis der Sandablagerungen der Pegnitz. Der Fluss fand seinen eigenen Weg und umgabelte diese Insel.
Dramatische Hochwasser in Nürnberg
Bis hin zur Mitte des 14. Jahrhunderts floss die Pegnitz ohne den Eingriff des Menschen unterhalb der Nürnberger Burg. Als man ein neues Flussbett anlegte (die Pegnitz floss damals auch durch den heutigen Hauptmarkt, einst ein Sumpfgebiet), gab es in den darauffolgenden Jahrhunderten einige Hochwasser mit teils dramatischen Ausmaßen. 1595 forderte ein solches acht Menschenleben; die Personen kamen beim Henkersteg in den Fluten um.
Weniger Tote, nämlich zwei an der Zahl, aber einen Pegelhöchststand von 4,67 m erreichte das Hochwasser vom Februar 1909. Eine fatale Verkettung verschiedener Ereignisse führten zu dieser Katastrophe, die nicht nur die Altstadt, sondern auch Gebiete in Wöhrd und Kleinweidenmühle flutete: Nach langem Schneefall setzte der Regen ein, der Boden konnte das Wasser nicht mehr aufnehmen. An den Mühlen und Wehren staute sich Treibgut und ließ den Pegel zusätzlich steigen.
Es dauert bis nach dem zweiten Weltkrieg, bis man die (größtenteils vernichtete) Nürnberger Altstadt gegen solche Wassermassen absichern konnte: Man baute unter anderem das Flussbett aus, erhöhte die Ufermauern und entfernte die Mühlen.