Das nicht zuletzt als Badesee populäre Gewässer befindet sich im bayerischen Alpenvorland und ist ca. 60 km südlich von München gelegen. Mit einer Fläche von knapp 8 km² gehört er zu den zehn größten Seen Bayerns. Die tiefste Stelle misst 38 Meter.
In der Würmeiszeit entstanden
Das Gewässer hat – wie in Bayern z.B. auch der Eibsee – seinen Ursprung in der Würmeiszeit, der letzten Eiszeit im Alpenraum. Er ist ein Toteissee, d.h. er ist entstanden, nachdem ein Gletscher abgeschmolzen ist. Heutzutage speisen ihn die Obernach, der Röthenbach und der Greinbach.
Dreiteilung
Der Staffelsee besteht aus drei Teilen: Der Untersee im Norden, an die Uffinger Bucht angrenzend. Im Südwesten befindet sich der Obersee, dort fließt der See u.a. über die Ach bis schließlich ins schwarze Meer ab. Im Südosten ist der Stegsee mit der grünen Halbinsel Burg, auf der sich ein Campingplatz befindet. Ein abwechslungsreicher Wanderweg mit einer Länge von etwa 20 km führt um den See.
Eine bewohnte Insel
Eine Besonderheit des Sees sind seine 7 Inseln: Große Birke, Kleine Birke, Buchau, Wörth, Mühlwörth, Graden-Eiland und die Jakobsinsel. Wörth (so heißt auch der Ortsteil der Gemeinde Seehausen am Staffelsee) ist darunter die größte und zudem die einzige Insel, auf der dauerhaft Menschen wohnen. Dort finden sich drei denkmalgeschützte und teils bewohnte Gebäude: ein landwirtschaftliches Anwesen, ein Herrenhaus bzw. Gutshof und die Kapelle St. Simpert aus dem 19. Jahrhundert. Die Insel gehört seit 1953 dem Freistaat.
Murnau als Rückzugsort für Künstler
Der Ort Murnau am Staffelsee wirkte anziehend auf Künstler, z.B. Anfang des 20. Jahrhunderts auf das Expressionismus-Künstlerpaar Gabriele Münter und Wassily Kandinsky – die zwei ließen sich nach einer Zeit ausgiebiger Weltreisen in Murnau nieder. Kandinsky malte viele Bilder, die etwa Gassen des Ortes oder das Panorama von Murnau zeigen. Um tiefer in die kunsthistorische Seite Murnaus einzutauchen, empfiehlt sich ein Besuch im Schloßmuseum oder im Münter-Haus.
Naturschutz
Staffelsee und Umgebung sind ein Landschaftsschutzgebiet. Aufgrund des zunehmenden (touristischen) Andrangs auf den See richtete man 2021 zusätzliche Schutzzonen ein. Diese sollen etwa Schwimmern und Bootsbesitzern ins Bewusstsein rufen, welche Umweltschäden sie verursachen, wenn sie zu nahe an einen Schilfgürtel kommen.
Das Murnauer Moos (südlich des Sees gelegen) ist ein Naturschutzgebiet. Mit seinen 32 km² betrachtet man es als größtes lebendes Moor in Mitteleuropa. Es beheimatet viele bedrohte Pflanzenarten (z.B. die Herbst-Drehwurz) und sehr seltene Tierarten (unter den Vögeln ist dies etwa der Große Brachvogel).
Weltkulturerbe
2021 gab der Landkreis Garmisch-Partenkirchen, zu dem auch der Staffelsee gehört, seine umfangreiche Bewerbung für den Titel „Unesco-Weltkulturerbe“ ab. Verbunden damit sind u.a. die Hoffnung auf staatliche Zuschüsse. 2023 soll die Entscheidung fallen.