Obwohl er mit einer Fläche von etwas mehr als 2 km² eher zu den kleineren voralpinen Gewässern gehört, ist der Schliersee im Landkreis Miesbach schon seit Längerem ein beliebtes Ausflugsziel. Er ist Anziehungspunkt nicht nur für die Münchner (der See ist nur gut 50 km von der bayerischen Hauptstadt entfernt), sondern auch darüber hinaus: Im Winter ist die Region um den See vor allem für Skifans interessant (zu nennen sind hier die Skigebiete Spitzingsee und Sudelfeld), im Sommer weiß man den Schliersee vor allem als Badesee (mit Campingmöglichkeit) zu schätzen. Sportfans kennen den Alpen-Triathlon am See, der jährlich im Sommer stattfindet. Zudem kann man den See in den wärmeren Monaten per Schiff kennenlernen und die Insel Wörth erkunden, auf der man sogar Hochzeit feiern kann.
Schliersee-Fakten
Entstanden ist der See, wie so viele andere bayerische Gewässer auch, in der Würmeiszeit. Er liegt 777 m über dem Meeresspiegel. An der tiefsten Stelle ist er 40,5 m tief. Zu den Zuflüssen gehören u.a. der Breitenbach und der Schindelgraben; der See fließt über die Schlierach und weitere Zwischenstationen in die Donau und schließlich ins Schwarze Meer ab.
Wasserqualität
Die Wasserqualität im See war bis in die 1970er Jahre schlecht – das Gewässer war eutrophiert (es hatte zu viel Nährstoffe und zu wenig Sauerstoff). Man schaffte Abhilfe, indem man im See eine Belüftungsanlage befestigte. In der Folge verbesserte sich die Wasserqualität nachhaltig. Eine Anmerkung dazu sollte man jedoch machen: Als das Umweltbundesamt 2021 den Alpensee als „Gewässertyp des Jahres 2021“ auszeichnete, bewertete man auch den ökologischen Zustand des Schliersees. In diesem sei, vermutlich wegen Altlasten, immer noch zu viel Phosphor. Dies tue der Badequalität jedoch überhaupt keinen Abbruch. Für diesen Aspekt gehe es vielmehr darum, ob etwa Algen oder Keime im Wasser sind.
Heimat für viele Fischarten
Es wundert angesichts der relativ guten Wasserqualität nicht, dass sich im See viele unterschiedliche Fischarten tummeln: Hier finden sich u.a. Aal, Brasse, Schleie, Seeforelle, Ukelei oder Zander. Manche Angler bezeichnen den Schliersee auch als „Fischerparadies“.
Landschaftsschutzgebiet
Der Schliersee ist eines von elf Landschaftsschutzgebieten im Landkreis Miesbach. Im Unterschied zu einem Naturschutzgebiet gibt es weniger Restriktionen, was die Nutzung des Gebietes betrifft. In Naturschutzgebieten gilt z.B. grundsätzlich ein Wegegebot, das den Menschen von der bedrohten Flora und Fauna fernhalten soll.
Lohnendes Freilichtmuseum
2007 eröffnete der einstige Skifahrer Markus Wasmeier das „Markus Wasmeier Freilichtmuseum“ in Schliersee-Neuhaus (im Norden des Sees). Es beheimatet teils historische Gebäude wie Bauernhöfe oder eine Brauerei. Im Museumskonzept geht es um bayerisches Brauchtum und die Verbindung von Natur und Kultur. Auch sollen alte Berufe wie der des Brauers vorgestellt werden.