Eigentlich verbindet man die Aprikose eher mit mediterranen Gegenden: Das größte Anbaugebiet für die Steinfrucht befindet sich nämlich im Osten der Türkei, doch man kann das orange-gelbe Obst seit einigen Jahren auch hierzulande ernten. In Bayern – wo man die Aprikose auch als Marille kennt – ist das beispielsweise auf dem Schlossgut Obbach möglich, einem alten Rittergut am Rande des fränkischen Weinlands bei Schweinfurt. Dort betreibt man ökologischen Landbau, die Streuobstwiesen nutzt man u.a. für den Anbau von Aprikosen.
Kritische Frostperiode
Eine Herausforderung sind beim Aprikosenanbau in Mitteleuropa grundsätzlich die Frostperioden während der Blütezeit zwischen März und April: Zwar verwendet man in Deutschland frostharte Obstsorten, doch die weiß-rosanen Blüten bleiben bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gefährdet. Die Erntezeit ist für gewöhnlich zwischen Mitte Juli und Ende August.
Mandelähnlicher Kern
Die Aprikose gehört zu den Rosengewächsen. Man findet sie an Sträuchern und Bäumen, die zwischen drei und acht, selten bis zu 10 Meter hoch werden können. Die Laubblätter sind grün und an den Rändern gezackt. Die kleinen kugeligen Früchte erstrahlen in orange-gelben Farben; feiner Flaum bedeckt sie. Im Fruchtinneren findet man einen Samen, der einer Mandel ähnlich ist.
Vitaminreiche Frucht
Die Frucht besteht zu 85 Prozent aus Wasser. Zwar hat die Aprikose nicht so viel Vitamin C wie etwa Zitrusfrüchte, dafür aber u.a. Vitamin A und Provitamin A, auch als Carotin bekannt (dieses sorgt auch für die intensive orange Färbung der Früchte; zudem soll es gut für die Haut sein.) Auch im getrockneten Zustand isst man sie gerne, denn sie wirkt verdauungsfördernd (hat aber auch mehr Kalorien als die frische Frucht). Mit der Aprikose hat man also ein gesundes Gesamtpaket für die Stärkung der Abwehrkräfte und für die Haut. Man kann übrigens prüfen, ob die Frucht reif ist, wenn man sie sanft drückt: Wenn das Fruchtfleisch leicht nachgibt, ist der perfekte Genussmoment gekommen.
Von Kuchen bis Likör
Beliebt ist die Frucht hierzulande etwa im Aprikosenkuchen, in Marillenknödeln oder -marmelade. Aus den entsteinten Früchten gewinnt man den süßen Marillenlikör. Oft findet man eine Mandelnote in diesem alkoholischen Getränk. Dies rührt vom Fruchtfleisch, das die Kerne im Inneren umgibt.