Sie versüßt vielen Menschen den Sommer: Die strahlend rote Erdbeere ist lecker, kalorienarm und schlägt beim Vitamin-C-Gehalt sogar Zitronen und Orangen. Man genießt sie z.B. pur, zum Eis, als Kuchen oder als Marmelade. Wer sie nicht im eigenen Garten anbauen kann oder mag, findet Erdbeeren in Bayern zwischen Ende Mai und Ende Juli, sei es zum Selberpflücken auf dem Feld (Ausflugstipp für Familien) oder beim Lebensmittelhändler. Da man die Erdbeere aber fast weltweit und auch in Gewächshäusern anbaut, kann man sie theoretisch das ganze Jahr über bekommen. Es empfiehlt sich aber dringend, geduldig zu sein und nur bei den regionalen Früchten zuzugreifen: So sind diese nicht nur aromatischer, sondern auch mit weniger Pflanzenschutzmittel behandelt und weisen aufgrund der kurzen Transportwege eine viel bessere Energiebilanz auf. Ein nachhaltiger Genuss also.
Botanisch eine Sammelnussfrucht
Die Erdbeere ist Teil der Familie der Rosengewächse (wie z.B. auch der Apfel, die Birne oder die Himbeere). Auf der Erdbeer-Oberfläche sitzen die eigentlichen Früchte, die gelbgrünen Körnchen, auch Nüsschen genannt. Botanisch ist die Erdbeere also eine Sammelnussfrucht.
Anbau in Bayern
Erdbeeren benötigen zum Anbau einen sonnigen und nicht zu windigen Standort. Der Boden sollte locker und humusreich sein. Neben regelmäßigem Gießen (am besten in der Nähe des Wurzelstocks) sind dies die besten Voraussetzungen dafür, dass die Früchte ab März optimal aus den weißen, fünfblättrigen Blüten erblühen. Aus dem Freistaat kommen gut 10 Prozent der gesamten Erdbeer-Ernte in Deutschland. Anbaugebiete gibt es in Schwaben, Oberbayern, Niederbayern und Franken. Die gesamte bayerische Anbaufläche umfasst etwa 1.800 ha.
Sortenvielfalt
Wenn es um den Anbau im eigenen Garten oder auch um den großflächigen erwerbsmäßigen Anbau geht, spielt vor allem die einmaltragende Gartenerdbeere eine wichtige Rolle. Hier sind die frühen bis mittelfrühen Sorten zu nennen, etwa „Honeoye“, „Darselect“ oder die „musikalischen“ Sorten „Polka“ und „Sonata“. Auch bei den mittelspäten bis späten Sorten finden sich musikalische Bezeichnungen, nämlich „Salsa“ und „Symphony“. Wer gerne mehrfach pro Jahr Erdbeeren ernten möchte, greift zu remontierenden (immertragenden) Sorten wie Ostara und Evita. Diese kann man einmal Ende Juni/Juli und nach einer gewissen Ruhephase nochmals im August/September ernten. Gut zu wissen: Alle Erdbeerpflanzen sind grundsätzlich mehrjährige Stauden.
Richtig genießen
Für den richtigen Erdbeer-Genuss ist es gut ein paar Tipps zu beachten: Man sollte Erdbeeren erst dann pflücken, wenn sie reif sind, denn sie reifen nicht nach. Die Farbe sollte intensiv rot, aber nicht zu dunkel sein, der Geruch aromatisch. Da die Früchte sehr druckempfindlich sind, sollte man sie sehr vorsichtig waschen – am besten nicht unter einem Wasserstrahl, sondern in einem schonenden Wasserbad. Die kleinen grünen Kelchblätter, die sich am Ende des Stils befinden, sollte man erst zum Schluss entfernen. Auf diese Weise bleibt das Aroma erhalten.
Möchte man Erdbeeren aufbewahren, kann man dies im Kühlschrank tun. Dort sind sie aber nur wenige Tage haltbar. Auch Einfrieren ist möglich, allerdings sind die aufgetauten Erdbeeren eher matschig und eignen sich dann meist nur zur Verwendung in Marmelade.