Die Kreuzottern gehören zur Familie der Vipern (Viperidae) und sind neben den Aspisvipern, die ausschließlich im südlichen Schwarzwald beheimatet sind, die einzige natürlich vorkommende Giftschlangenart in Deutschland. Für den Menschen ist ihr Biss im Allgemeinen ungefährlich, lediglich auf Kinder, ältere und kranke Menschen können die Vergiftungserscheinungen schlimmere Wirkungen haben.
Kreuzottern erreichen eine Länge von 50-80 cm und ein Gewicht von 100-250 Gramm, wobei die Weibchen deutlich größer als die Männchen erscheinen.
Die Körperfarbe kann von grau über gelb, braun, bläulich bis hin zu rot oder schwarz variieren. Auf dem raugeschuppten Rücken tragen sie meist ein dunkles Zick-Zack-Muster.
Die tagaktiven Kreuzottern siedeln bevorzugt an Waldrändern, in Mooren oder auf Bergwiesen und Geröllfeldern in einer Höhe von bis zu 3000 Metern. In Bayern sind sie vor allem in der Schwäbischen Alb, dem Bayerischen Wald und den Alpen zu finden.
Nach der Winterstarre, die 5-7 Monate andauert, und der obligatorischen Frühjahrshäutung findet ab April oder Mai die Paarungszeit statt, in der die Männchen untereinander Kämpfe austragen.
Zwischen August und Oktober kommen pro Weibchen etwa 5-20 Jungschlangen in dünnen Eischalen zur Welt, die sofort durchstossen werden. Die jungen Schlangen ernähren sich zunächst fast ausschließlich von Amphibien, bevor sie im ausgewachsenen Zustand (die Geschlechtsreife erfolgt mit 3-4 Jahren) zusätzlich kleinere Säugetiere wie Mäuse erbeuten. Dabei wird das Opfer erst gebissen und vergiftet, die schwächelnde Beute dann verfolgt und schließlich im Ganzen verschluckt und verdaut.
Bei den Feinden der Kreuzotter handelt es sich in der Hauptsache um Greifvögel, Wildschweine, Füchse, Dachse, Igel und Katzen.