Zauneidechse (Lacerta agilis)

Die Zauneidechse gehört zur Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae) und erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von knapp 10 cm, der Schwanz zusätzliche an die 14 cm lang werden kann.
Für gewöhnlich ist der Rumpf bei den weiblichen Tieren etwas ausgeprägter, bei den männlichen erscheint dafür Kopf und Schwanz verlängert.
Von den Wald- und Mauereidechsen lassen sich die Zauneidechsen aufgrund ihrer plumperen Gestalt gut abgrenzen. Farbe und Muster nehmen sich dagegen äußerst vielseitig aus und ändern sich mit den Jahreszeiten und im Laufe des Lebens (sie werden ca. 6 Jahre alt in der freien Natur und bis zu 12 im Terrarium) mehrmals, vor allem durch regelmässige Häutungen. Als Grundfarbe können verschiedene Brauntöne gelten, die von weißen Flecken an den Seiten durchzogen werden. Häufig sind auch dunkel- bis hellbraune Gittersprossen, die quer über den Rücken verteilt sind, manchmal auch durchbrochen von weißen Längsstrichen. Zur Paarungszeit im Juni und Juli weisen die Männchen grüne Maserungen mit schwarzen Flecken auf oder sind zum Teil auch rötlich eingefärbt. Die Weibchen erscheinen dagegen eher gelblich und weisen keine Fleckung auf.
Zauneidechsen bevorzugen überwiegend kargere, jedoch mit genügend Unterschlüpfen versehene Lebensräume mit höherer Sonneneinstrahlung wie Steinbrüche, Bahndämme, Kiesgruben, Steingärten und Waldränder mit größerem Totholzanteil.
Sie ernähren sich ausschließlich von Insekten und Spinnen und besitzen eine Unzahl natürlicher Feinde, zu denen neben vielen Vögeln, Säugetieren und anderen Reptilien auch Käfer und Grillen zählen, die es ausschließlich auf ihre von Mai bis August in Sandlöcher vergrabenen Eier abgesehen haben, wobei ein Weibchen pro Saison um die
5 bis 14 davon legt. Zum Teil fressen sie auch ihre eigenen, zunächst 50 bis 60 mm langen Nachkommen, die ihre Geschlechtsreife erst nach anderthalb bis zwei Jahren erreichen.
Als Verteidigung bleibt den Zauneidechsen oftmals nur die Möglichkeit, ihren noch zuckenden Schwanz abzuwerfen, um ihre Feinde abzulenken. Dieser wächst relativ schnell, allerdings kürzer, nach.
Während der Paarungszeit finden unter den Männchen Kämpfe um die Weibchen statt und auch der Fortpflanzungsakt hat etwas Kampfartiges, verbeißt sich das Männchen doch in Schwanz und Flanke des Weibchens, um sich daraufhin dergestalt zu krümmen, dass der in der männlichen Kloake sich befindliche Hemipenis in die weibliche Kloake eingeführt werden kann.
Zauneidechsen begeben sich schon früh in eine lange Winterstarre, die Männchen etwa ab August, die Weibchen folgen im September, die Jungtiere manchmal sogar erst im Oktober. Ab März kommen die Männchen wieder zum Vorschein, die Weibchen und Jungtiere entsprechend ein paar Wochen später.