Die Baldachinspinnen, auch Deckennetzspinnen oder Zwergspinnen genannt, gehören zur Familie der Webspinnen. Weltweit existieren über 4000 Arten, 500 davon in Europa.
Sie werden zwischen 1,5 und 7 mm lang und sind aufgrund ihrer Tarnfarben schwer zu entdecken. So sind ihre dunklen Unterkörper,
die im Netz von oben zu sehen sind, nur schwer von der Bodenfarbe
zu unterscheiden und ihre helleren Rücken kaum vom Himmel auseinander zu halten. Ihre gewölbten, von unten gespannten, an Baldachine erinnernden Netze bauen sie zumeist in Wiesen oder Sträuchern,
die dann im Morgentau kurz anhand perlender Tropfen zu sehen sind. Die weiter oben gezogenen Fäden sind klebrig und für Beute vorgesehen. Diese Fäden werden häufig geschüttelt, so dass die Beute runterfällt und sich drunterliegenden Netz verfängt. Dort wird sie dann von den Spinnen betäubt und verspeist.
Während der Geschlechtsreife bauen die männlichen Spinnen so gut wie keine Netze, sondern suchen sich ein Weibchen mit einem, und leben dort nach dem mehrstündigen Akt fortan am Rand desselben.
Ein besonderes Merkmal der Baldachinspinnen ist ihre Fortbewegungsweise im Spätsommer und im Winter: Mit einem sogenannten Flugfaden, der bei ausreichender Länge vom Wind erfasst wird und ihnen die Möglichkeit gibt, hunderte von Kilometern in teilweise tausenden Metern Höhe zurückzulegen. Dieser Vorgang wird als „Luftschiffen“ oder „ballooning“ bezeichnet.