Milben (Acari)
Die Milben sind mit an die 50.000 Arten in knapp 500 Familien die mit Abstand größte Gruppe der Spinnentiere. Sie weisen Körpergrößen von 0,1 mm bis 3 cm auf und haben 8 Beine, im Larvenstadium nur 6. Insgesamt durchlaufen sie 3 Entwicklungsstadien als Larve, Nymphe und Adulte bei 2 Häutungen
Ihre Lebensweise reicht von räuberisch über parasitisch bis hin zu aasfressend. Die Mehrzahl der Milben lebt in der Erde und trägt zur Bildung von Humus bei. Dabei kommen zum Teil hunderttausend Exemplare auf einen Quadratmeter. Allerdings besiedeln Milben auch weitaus kuriosere Orte, wie zum Beispiel Wimpern, Nasenlöcher, Lungen oder die Tracheen von Insekten. Häufig nutzen sie andere Lebewesen aber auch einfach nur als Transportmittel. Dabei können sie viele Krankheiten verursachen, die den Oberbegriff Acariose tragen. Darunter fallen so unterschiedliche Erkrankungen wie Allergien, FSME, Borreliose, mehrere Fieberarten, Krätze und einige Tierseuchen. Weiterhin gelten einige Milbenarten als schädlich für die Landwirtschaft. Andere, den Raubmilben zuzurechnende Arten, dagegen werden als nützlich angesehen, da sie wiederum Schädlinge fressen. Eine Milbenart wird sogar für die Zubereitung von Käse verwendet.
Zecken (Ixodida)
Eine der bekanntesten und zugleich körperlich größten Milbenfamilien stellen die Zecken dar. Es werden
900 einzelne Arten unterschieden, die allesamt blutsaugende Parasiten sind. Einige Arten gelten als Krankheits-
überträger. In Deutschland existieren etwa 20 Arten, wobei der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) sich in der Regel am häufigsten menschliche Wirtskörper sucht.
Ein besonderes Merkmal sind die zum Blutsaugen umgestalteten Mundwerkzeuge, die von zwei Tastern, die als Sinnesorgane fungieren, umhüllt werden. In der Mitte sitzt ein oftmals mit Zähnen bestückter Saugrüssel (Hypostom), an dessen Seiten sich zwei Scheren befinden. Mit diesen wird die Haut angeritzt, um danach den Saugrüssel in ihr zu versenken. Der als Zeckenbiss bezeichnete Vorgang ist also eigentlich ein Zeckenstich. Dabei gibt die Zecke beim Saugen Speichel ab, der Hunderte von Eiweißen enthält, die zum großen Teil bei keinem anderen Tier vorkommen, und das Verklumpen der Blutplättchen unterbinden, somit eine Wundschließung und Blutgerinnung nicht stattfinden lassen. Außerdem befinden sich im Speichel Enzyme, die das Schmerzempfinden und die Möglichkeit einer Entzündung beim Wirt minimieren. Zusätzlich können Krankheitserreger übertragen werden.
Zecken lauern entweder an Pflanzen auf vorbeikommende Wirtskörper oder jagen aktiv mit 5-8 m pro Stunde hinter ihnen her.
Die Fortpflanzung findet auf den Wirtskörpern statt, das Männchen stirbt unmittelbar danach. Daraufhin fällt das Weibchen mit Blut vollgesogen vom Wirt ab und legt dann ihre Eier.