Pseudo­skorpione (Pseudoscorpiones)

Die Pseudoskorpione, auch Afterskorpione genannt, sind weltweit mit ungefähr 3000 Arten vertreten, in Deutschland etwa mit 50. Die echten Skorpione kommen nur südlich der Alpen im Mittelmeerraum vor. Und von der skorpionähnlichen Geißelspinne existiert in Europa lediglich eine Art.

Die Pseudoskorpione erreichen Körperlängen zwischen 2 und 7 mm.

Lebensräume sind Laub, Moos, Baumrinde und Pilzflächen in allen Landlagen und menschlichen Wohnstätten vor. Um den Ort zu wechseln heften sich einige Arten an die Beine von Fliegen.

Die Pseudoskorpione ernähren sich von kleineren Gliederfüßern, die sie mit ihren giftbewehrten Scheren lähmen, zerschneiden oder Löcher hineinbohren und sie aussaugen.

An den Scheren, den sogenannten Pedipalpen, befinden sich wie bei den echten Skorpionen neben den Giftdrüsen auch Sinneshaare.

Das größte Unterscheidungsmerkmal zu den echten Skorpionen ist neben der Körpergröße der ungeteilte Hinterleib, der spinnentierunüblich ohne Hinterleibsstiel direkt an der Vorderkörper anschließt.

Viele Pseudoskorpione verfügen über Spinndrüsen, die sich bei ihnen in der scherenartigen Kieferklaue (Chelicere) befinden.

Die Fortpflanzung erfolgt durch das Ablegen von Spermienpaketen, Männchen mancher Arten führen auch einen Paarungstanz auf oder locken die Weibchen mit Duftstoffen.

Die Eier werden in eigens gewebte Brutkammern abgelegt, zuvor tragen und nähren die Weibchen sie diese in einem Brutsack.

Die Nachkommen durchleben nach dem Schlupf 3 Nymphenstadien und 3 Häutungen in selbst gewebten Kammern. Erst danach gelangen sie zur Geschlechtsreife.

Als bekanntester Vertreter der Pseudoskorpione gilt der Bücherskorpion (Chelifer cancroides). Er lebt in menschlichen Behausungen und deren Umgebung, wo er Läuse und Milben jagt.