Das Borstgras, auch Hirschhaar oder Bürstling genannt, gehört zur Familie der Süßgräser und wächst in graugrünen, dicht stehenden, büschelförmig angeordneten Horsten, die Höhen zwischen 5 und 30 cm erreichen. Umhüllt werden die Horste von den gelblichen, schwer zersetzbaren Blättern vom Vorjahr, der so genannten Strohtunika. Die Blattscheiden verfügen über ein Gelenk, das eine waagrechte, nach außen gerichtete Biegung der unteren Blätter zulässt, während die Blattspreite und Halme gerade und aufrecht wachsen.
Die Blatthäutchen sind zugespitzt und werden bis 2 mm lang.
Unter den 6-12 mm langen, einblütigen, bläulich bis violetten, später dann vergilbenden, mit kurzgrannigen, dunkelfarbenen Deckspelzen versehenen Ährchen erscheinen die dünnen Halme aufgeraut. Zunächst stehen die Ährchen wie Borsten ab (daher auch der Name), um schließlich bei Reife kammförmig auszusehen. Die Blütezeit fällt in den Mai und Juni.
Das Borstgras bevorzugt als Standort moorige Wiesen und Weiden, sowie lichte Wälder und kommt sowohl im Tiefland als auch im Gebirge vor. Es meidet kalkhaltige und gedüngte Böden und wird durch Beweidung und lange Schneedecken begünstigt.
Das Borstgras gilt als Rohhumuszeiger, Trockentorfbildner und Bodenfestiger auf Graudünen. Außerdem zeigt es extensive Weidewirtschaft (Weiderelikt) an, wird vom Vieh aber nur in jungem Zustand gegessen. Im Sommer wird es hingegen vom Weidevieh zwar ausgerupft, angekaut, dann aber wieder ausgespien.