Bei den beiden in Bayern einheimischen Zwenken-Arten, der Fieder-Zwenke und Wald-Zwenke, handelt es sich um ausdauernde Vertreter aus der Familie der Süßgräser.
Der Gattungsname Brachypodium lässt sich frei aus dem griechischen mit „kurze Füße“ übersetzen und bezieht sich auf die kurz gestielten Ährchen.
Alle Früchte der Zwenken sind sichelförmig.
Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
Die Fieder-Zwenke wächst als lockerer Rasen mit unterirdischen Ausläufern 40-100 cm hoch. Die steif aufrechten Halme sind unverzweigt und kahl, bis auf die Knoten, die samtig behaart erscheinen. Bis zu 45 cm Länge und 5 mm Breite erreichen die gelbgrünen Blattspreiten, die über eine raue Unterseite und bewimperte Ränder verfügen. Die rundrückigen Blattscheiden sind leicht behaart. Das bewimperte Blatthäutchen ist etwa 2 mm lang.
An den aufrechten, 4-25 cm langen Blütentrauben sitzen an kurzen Stielen 3-15 grün-gelbliche Ährchen, die etwa 2-4 cm lang werden und im Juni und Juli 8-24 Blüten tragen. Die Hüllspelzen sind ungefähr ein Drittel so lang wie die Ährchen, während die begrannten Deckspelzen mit 6-10 mm so groß wie die Vorspelzen sind.
Die Halblichtpflanze bevorzugt als Standorte Wegränder, Weiden und magere Rasen in Sonnenhanglage bis 1600 m, wächst aber auch in schattigen Wäldern, dort allerdings steril. Sie siedelt vornehmlich auf kalkreichen Böden, gerne auch als Pionier nach Bränden.
Das wenig ertragreiche Futtergras wird von Rindern verschmäht, von Ziegen aber gerne gefressen.
Die Welkblätter der Fieder-Zwenken unterdrücken häufig ergiebigere Grasarten wie z. B. die Aufrechte Trespe.
Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
Die Wald-Zwenke siedelt in dichten Horsten und verfügt über etwa 7 mm breite, schlaffe, schwach behaarte Blattspreiten mit Erneuerungssprossen. Die aufrecht oder knickig aufsteigenden Halme werden 40-120 cm hoch und sind ausschließlich an den Knoten behaart. Das Blatthäutchen ist bis zu 3 mm lang.
An der zunächst aufrechten, später überhängenden, 8-15 cm langen Traube sitzen 5-12 Ährchen, die 2-2,5 cm lang sind und im Juli und August 6-15 Blüten tragen. Etwa halb so lang wie die Ährchen sind die Hüllspelzen, wovon die obere kurze Grannen besitzt. Ebenfalls mit allerdings ungleich längeren und oftmals geschlängelten Grannen besetzt ist die Deckspelze.
Die Schließfrucht ist 5-8 mm lang und weist eine behaarte Spitze auf.
Die Wald-Zwenke bevorzugt als Standorte Laubmisch- und Auwälder mit kalkreichen, feuchten, humusarmen Lehm- und Tonböden bis in 1200 m Höhe.
Die Wald-Zwecke dient in erster Linie als Wildfutter.
Verwechslungsgefahr besteht mit den Quecken, vor allem der Hunds-Quecke.