Die Fuchsschwanzgräser gehören zur Familie der Süßgräser und haben ihren Namen wegen der Ähnlichkeit ihrer Ährenrispe mit dem Schwanz eines Fuchses erhalten. Weltweit existieren über 30 verschiedene Arten, von denen 4 auch in Bayern weiter verbreitet sind. Diese sollen hier näher vorgestellt werden.
Acker-Fuchsschwanzgras (Alopecurus myosuroides)
Beim Acker-Fuchsschwanzgras handelt es sich um ein ein- oder zweijähriges, büscheliges Gras, dessen drei- bis fünfknotige, gerieften Halme 20-50 cm hoch werden. Die rauen Blattscheiden variieren in der Dicke, erscheinen die untersten sehr dünn, sind die obersten dagegen etwas aufgebläht. Das gezähnte Blatthäutchen ist 2-3 mm lang.
Die Ährenrispen sind 6-10 cm lang und 4-6 mm breit und laufen zu beiden Enden hin schmal aus.
Im Mai und im August blühen die mit geknieten, 8-12 mm langen Grannen besetzten 4-7 mm langen, bleichgrünen Ährchen in einer Blüte, die zur Reifezeit als Ganzes abfällt. Die Samen sind an der Seite eingedrückt und 2-3 mm lang.
Die Standorte des Acker-Fuchsschwanzgrases reichen von der Ansiedlung in Wintergetreidefeldern, wo es als lästiges Unkraut bekämpft wird, bis hin zu Wegrändern und Schuttplätzen.
Am liebsten wächst es auf humusarmen, kalkhaltigen und mäßig sauren Böden. Die Halblichtpflanze gilt als Lehmzeiger.
Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis)
Das Wiesen-Fuchsschwanzgras ist ein ausdauerndes Weide- und Futtergras, das in lockeren oder dichten Horsten zwischen 30 und 100 cm hoch wächst.
Die dünnen, glatten, grün-weißlichen Halme wachsen aufrecht oder am Grund etwas geknickt und wurzeln an den Knoten.
Die unteren, 6-40 cm langen Blattscheiden sind dunkelbraun, während die oberen etwas kürzer und grün sind. Die Blatthäutchen werden bis zu 4 mm lang.
Etwa 4-10 cm lang und 1 cm dick werden die zylindrischen, grannenbesetzen, bleichgrünen Ährenrispen, aus denen zur Reifezeit zwischen Juli und Oktober die einblütigen, 5 mm langen Ährchen geschlossen abfallen. Die Blütezeit findet von April bis Juni statt und die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch den Wind oder das Weitertragen durch Tier und Mensch. Beim Deutschen Wetterdienst gilt der Blühbeginn des Wiesen-Fuchsschwanzgrases als Heuschnupfenstart für Grasallergiker.
Daneben kann sich die lichtkeimende Pflanze auch vegetativ über ihre bis zu 10 cm langen Ausläufer vermehren.
Der Wiesen-Fuchsschwanz ist an Standorten wie Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren verbreitet. Als Futtermittel wird er auch eigens angebaut und gilt deshalb als Kennart europäischer Wirtschaftswiesen. Er bevorzugt tiefgründige, feuchte, nährstoffreichen und mäßig saure Böden.
Rotgelbes Fuchsschwanzgras (Alopecurus aequalis)
Das Rotgelbe Fuchsschwanzgras wächst als einjähriges bis ausdauerndes Gras etwa 10-30 cm hoch.
Die glatten, kahlen, meist niederliegenden Halme verfügen über 5 bis 8 Knoten, an denen sie auch wurzeln können. In der unteren Hälfte sind die Halme verzweigt, nach oben hin steigen sie knickig auf.
Die etwa 2-8 cm langen und 3 mm breiten, seegrünen Blätterscheiden haben einen Stich in Bläuliche und sind flach und leicht gerippt. An den Rippen und Rändern sind sie aufgeraut. Das schmale Blatthäutchen hat eine Länge von 2-5 mm.
Die walzenförmige Ährenrispe, aus der die 2 mm langen Ährchen wachsen, ist 2-5 cm lang und 3-4 mm dick. Grannen und Spelz sind in etwa gleich lang. Der zunächst weiße Staubbeutel verändert in der Blütezeit von Juni bis Oktober seine Farbe erst zu gelblich-rot, bevor er dann weißlich-gelb wird, was als größter Unterschied zum ansonsten sehr ähnlichen Knick-Fuchsschwanzgras hervorheben ist.
Der Rotgelbe Fuchsschwanz gehört zu den fremdbestäubten Pflanzen und bringt bis zu 1 mm lange, eiförmig spitzige Samen hervor.
Da das Gras im Wasser zu fluten imstande ist, sind Teich- und Seeufer, Gräben und feuchte Wiesen die bevorzugten Standorte. Die Volllichtpflanze gilt als Nässezeiger und siedelt gerne in nährstoffreichen, humosen Tonböden, die auch verschlammt sein dürfen.
Knick-Fuchsschwanzgras (Alopecurus geniculatus)
Beim Knick-Fuchsschwanzgras handelt es sich um eine ausdauernde Pflanze mit kurzen unterirdischen Ausläufern.
Die dünnen Halme werden 15-45 cm hoch. An den untersten Knoten werden Wurzeln und Verzweigungen gebildet.
Bis auf den zunächst hellgelben und später dann braunen Staubbeutel ähnelt das Knick-Fuchsschwanzgras dem oben beschriebenen Rotgelben Fuchsschwanzgras. Die Blütezeit von Mai bis August setzt bis zu einen Monat früher ein und dauert nicht so lange an wie beim Rotgelben Fuchsschwanzgras. Auch ist die Frucht minimal größer.
Außerdem verträgt das Knick-Fuchsschwanzgras salzhaltige Standorte besser als das Rotgelbe Fuchsschwanzgras und wird lieber von Pferden und Rindern gegessen. Eine Aussaat ist allerdings nicht lohnend, da die Erträge sehr gering sind.