Die Eiben bilden innerhalb der Nadelbäume eine eigene Familie, da sie keine Zapfen ausbilden, sondern rote Samenmäntel, die irrtümlich als Beeren bezeichnet werden.
Die europäische Gemeine Eibe kann als bis zu 20 Meter hoher Baum oder aber als Strauch vorkommen, im Gebirge sogar als Kriechstrauch.
Sie ist die älteste Baumart Europas und gleichzeitig die schattenverträglichste. Außerdem ist sie recht pflegeleicht, was den Standort anbelangt: bis auf stauende Nässe verträgt sie so ziemlich jede Bodenbeschaffenheit und verfügt über erstaunliche Regenerationsfähigkeiten, kann sich gar als einzige Nadelbaumart durch Stockausschlag weiter verbreiten. Und trotzdem ist die tiefwurzelnde Eibe recht selten geworden, ja gilt sogar als gefährdet, da sie als giftige Baumart jahrhundertelang von Fuhrleuten geradezu wie Unkraut behandelt wurde. Besonders die langen, schmalen Nadeln der Eibe sind hochgradig giftig und können bei Menschen, Pferden, Eseln, Rindern, Schafen, Ziegen und Kaninchen bereits bei relativ kleinen Mengen zum Tode führen. Rehen, Hirschen, Hasen und anderen Nagetieren dagegen macht das Gift nichts aus, weshalb sie des öfteren Wildverbiss herbeiführen. Neben den Wild- und Nagetieren ernähren sich vor allem Vögel von den im Herbst erscheinenden Samenmänteln der Eibe. Des Weiteren gibt es einige Insekten und Pilze, die sich auf Eiben spezialisiert haben.
Das schwere und gleichzeitig elastische Eibenholz wurde in der Jungsteinzeit und Bronzezeit für eine Vielzahl von Werkzeugen und Waffen verwendet. Im Mittelalter wurde das Eibenholz für Armbrust und Bögen genutzt. Heute dagegen wird es höchstens noch für Furnierarbeiten, Schnitzereien oder für Holzblasinstrumente wie Oboe oder Flöte hergenommen.
Zudem spielten Eibenzubereitungen in der Naturheilkunde der Antike und des Mittelalters bei Erkrankungen wie Epilepsie, Diphtherie, Rheuma und Hautausschlägen eine Rolle.
Die Blütezeit fällt je nach Standort in den Februar bis Mai. Normalerweise befinden sich die unscheinbaren männlichen und weiblichen Blüten an unterschiedlichen Bäumen, in Ausnahmefällen können sie jedoch auch gemeinsam an einem Baum vorkommen.
In Bayern kommt die Eibe vor allem im Alpenvorland, im Hochgebirge und dem Fränkischen Jura vor. Größere Bestände sind meist als Naturschutzgebiete ausgewiesen.