Die Pappeln gehören zur Familie der Weidengewächse (Salicaceae) und siedeln sich gerne in der Nähe von Gewässern an. In Bayern kommen drei verschiedene Arten neben einigen Mischformen vor: die Schwarzpappel, die Silberpappel und die Zitterpappel.
Allen Pappeln ist ein Herz-, bzw. Horizontalwurzelsytem gemein und eine getrenntgeschlechtliche Anlage, das heißt, es gibt weibliche und männliche Pflanzen, deren von Februar bis April erscheinenden Blütenkätzchen sich jedoch sehr ähnlich sehen. Das gelblich-weiße, weiche und doch belastbare Holz der schnellwachsenden Pappelarten ist sich ebenfalls sehr ähnlich und als beliebtes Nutzholz vielseitig verwendbar. So wird es etwa für Streichhölzer, Holzwolle als Füllmaterial für Verpackungen und zur Kleintierhaltung, Paletten, im Snowboardbau, für den Korpus von Streichinstrumenten und Trommeln, für Eßstäbchen und den Innenausbau von Saunas und in der Papierherstellung benutzt. Außerdem können aus den Blättern, Ästen und der Rinde entzündungshemmende Extrakte gewonnen werden. Eine Teezubereitung soll gegen Harnwegsinfekte helfen.
Sämtliche Pappeln können sich über Flugsamen, die sich in Fruchtkapseln entwickeln, und zusätzlich über Stockausschlag (abgebrochene Zweige bilden Wurzeln) vermehren. Sie gelten als die am schnellsten wachsenden Bäume Europas.
Schwarzpappel (Populus nigra)
In Bayern existiert mit etwa 16000 Schwarzpappeln die höchste Siedlungsdichte dieser Baumart im gesamtdeutschen Vergleich. Nichtsdestotrotz gilt sie aber als gefährdet. Das liegt zum einen am bedrohten Lebensraum der Weichholzauen und zum anderen an der Pflanzung und Ausbreitung von hybriden Pappelarten wie der Graupappel. Auch benötigt sie nährstoffreiche Böden mit guter Wasserversorgung.
Im Alter bilden die Schwarzpappeln knorrige Stämme von über zwei Metern und können bis 30 Meter hoch werden. Die graubraune Borke ist auffällig von Korkwülsten und Wasserreisern durchzogen, die mitunter sehr bizarr anzuschauen sind. Ausladende und unregelmäßige Kronen voller kleiner, herzförmiger Blätter schließen das Gesamtbild ab. Für gewöhnlich werden Schwarzpappeln zwischen 100 und 150 Jahre alt, können in Ausnahmefällen aber auch 300 werden.
Silberpappel (Populus alba)
Die Silberpappel oder Weißpappel ist ein überwiegend aufrecht wachsender, flachwurzelnder Laubbaum, der Höhen von 15-45 Metern und ein Alter von 300-400 Jahren erreicht. Aufgrund der zumeist zu einer Seite überhängenden Krone wirkt die Silberpappel oftmals etwas schief. Ihre Blätter sehen denen des Ahorns ähnlich und färben sich im Herbst leuchtend gelb.
Die Rinde verfügt anfangs über Korkwarzen und ist von weißgrauer Färbung. Im Alter dunkelt sie graubraun nach und weist Längsfurchen auf.
Die Silberpappel ist bei weitem nicht so empfindlich wie die Schwarzpappel, was Boden und Klima anbelangt. Auch kann sie Dürre und Frost recht gut vertragen, benötigt allerdings genügend Licht. Trotzdem wurde sie in den letzten 60 Jahren zunehmend von anpassungsfähigeren Pappelhybriden verdrängt.
Die Silber-Pappel wird von Raupen verschiedener Schmetterlingsarten und von Eulen als Futterpflanze genutzt.
Zitterpappel (Populus tremula)
Die Zitterpappel oder Espe ist die in Europa am weitesten verbreitete Pappelart und tritt häufig als Pionierbaumart an lichtreichen Standorten in Erscheinung. Sie erreicht eine Höhe von 20 Metern, selten auch höher, und wird für gewöhnlich nicht älter als 100 Jahre.
Die Borke ist zunächst gelbbraun und und bis auf Korkwarzen glatt, im Alter weist sie dann Längsrisse auf und färbt sich dunkelgrau.
Rundliche Blätter, die bereits bei wenig Wind zu rascheln anfangen, sind das Kennzeichen der Zitterpappel, was sich auch in der Redewendung vom zitternden Espenlaub abzeichnet.
Wie die Silberpappel ist auch die Espe eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge und deren Raupen.