Weißtanne (Abies alba)

Die Weißtanne, oder auch Edeltanne, gehört wie alle Tannen zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) und ist die einzige in Bayern beheimatete von weltweit über 50 Tannenarten.

Sie erreicht eine Höhe von 30 bis 60 Metern und ein Alter von 600 Jahren. Der fest- und tiefverwurzelte, aufrecht und zylindrisch wachsende Stamm besitzt eine silber- oder weißgraue Rinde mit einer dünnen, zerklüfteten Schuppenborke, der im Optimalfall in eine spitze Krone ausläuft.
An horizontal abstehenden Ästen sprießen Zweige mit bis zu 3 cm langen, 3 mm breiten, ledrigen Nadeln. Von April bis Mai erscheinen an einem Baum 2-3 cm große gelbe, männliche und 3-5 cm große hellgrüne, weibliche Blütenzapfen, die vom Wind bestäubt werden. Im September und Oktober stehen dann 10-16 cm große und 3-5 cm dicke, walzenförmige, zunächst grünbraune Zapfen aufrecht an den Ästen. Deren Zapfenschuppen tragen jeweils zwei Samen, die nach der Reife vom Baum fallen. Die geraden, rötlichbraunen Zapfen verweilen dagegen noch mehrere Jahre an den Ästen.
Bevorzugt wachsen Weißtannen auf steinigen Lehmböden, aber auch in tonreicher und staunasser Erde in eher höheren Lagen.
Sie gilt als die schadstoffempfindlichste der einheimischen Baumarten und wird von einer Vielzahl von Schädlingen wie Läusen, Käfern, Pilzen und Misteln befallen. Neben Spätfrost macht vor allem der Wildverbiss jungen Tannen zu schaffen.
Das elastische, gelblich-weiße und harzfreie Holz ähnelt stark demjenigen der Fichte, eignet sich allerdings aufgrund seiner Harzfreiheit und Beständigkeit gegenüber Säuren besser für die Weiterverarbeitung in der Zellstoff- und Papierindustrie. Zudem wird es gerne im Erd- und Wasserbau eingesetzt. Überhaupt ist es als Konstruktionsholz sehr gut geeignet, ob für Möbel, als Verpackungsmaterial oder für Musikinstrumente.
Die Weißtannen machen in Bayern etwa 2% des gesamten Waldbestands aus.