Klatschmohn (Papaver rhoeas)

Alles neu macht der Mai: So sehen wir ab diesem Monat den intensiv roten Klatschmohn auf Äckern oder an Zäunen und Böschungen blühen. Teils sprießt er auch zusammen mit der blauen Kornblume. So ergeben sich schöne Farbkombinationen, die den Frühling zu einem visuellen Erlebnis werden lassen. Die Blütenblätter sind sehr dünn und etwas knittrig – sie „klatschen“ im Wind aneinander. Daher rührt auch der Name Klatschmohn. Die Blütezeit dauert von Mai bis etwa Juli, die einzelnen Blüten befinden sich höchstens drei Tage an der Pflanze, erneuern sich aber mehrfach.

Bis zu 20.000 Samen
Der Klatschmohn, auch Mohnblume oder Klatschrose genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Er wächst vor allem auf warmen, trockenen und kalkhaltigen Böden. Die Wurzeln gehen bis zu 1 m in die Tiefe. Die Pflanze wird bis zu 80 cm hoch. An den dünnen behaarten Stängeln befinden sich grüne Laubblätter mit einer Länge von etwa 15 cm. Jede Blütenkapsel enthält bis zu 20.000 kleine schwarze Samen, die der Wind schließlich verteilt. Diese Samen können über 30 Jahre im Boden überdauern. Deswegen wird der Mohn, der sich u.a. auch auf landwirtschaftlich genutzten Getreidefeldern verbreitet, teils als Unkraut angesehen. In größeren Mengen kann er z.B. die Gesundheit des Viehs beeinträchtigen, das mit dem Getreide gefüttert wird.

Rückgang auf Ackerflächen
So ist der Klatschmohn in Bayern eigentlich recht häufig und gilt als nicht gefährdet. Werden aber auf Ackerlandschaften etwa Pflanzenschutzmittel oder bestimmte Erntetechniken eingesetzt, lässt dies den Bestand zurückgehen. Die Ackerlandschaften sind grundsätzlich sehr wichtig für Biodiversität, u.a. als Rückzugsorte für bedrohte Tieraten wie die Spitzmaus oder das Rebhuhn. Ebenso können sich dort selten Wildackerpflanzen, z.B. die Schafgarbe oder die Wilde Möhre finden. Zudem ist insbesondere der Klatschmohn mit seinen Pollen ein Magnet für Insekten, etwa für Honig- und Wildbienen sowie Schmetterlinge. Auch deswegen wählte man 2017 den Klatschmohn zur Pflanze des Jahres. Nur ein Jahr später riefen übrigens bayerische Bäuerinnen und Bauern die Initiative „Bayern blüht auf“ ins Leben. Mit ihr sollten Blühstreifen und Blühflächen geschaffen werden, die u.a. den Verlust des Klatschmohns auf Ackerflächen ausgleichen sollte.

Unterschiedliche Blütenfarben
Es existieren verschiedenste Mohn-Arten wie der Türkische Mohn oder der Island-Mohn, die je nach Züchtung eine unterschiedliche Blütenfarbe haben. Sie finden sich in vielen heimischen Gärten. Schlafmohn (Papaver somniferum) darf man in Deutschland übrigens nur mit Genehmigung der Bundesopiumstelle anbauen.