Die Schwaden, auch als Schwadengras oder Süßgras bezeichnet, sind ausdauernde Wassergräser mit unterirdischen Ausläufern, die zur Familie der Süßgräser (Poaceae) gehören. Existieren weltweit an die 40 Arten, kommen in Bayern hauptsächlich die beiden folgenden vor: Der Flutende Schwaden und der Wasser-Schwaden.
Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
Der Flutende Schwaden, im Volksmund auch Manna-Schwaden, Entengras oder Grütz-Schwaden genannt, erreicht Wuchshöhen von 40-100 cm.
Die hellgrünen Halme können im Schlamm Wurzeln ausbilden oder aber im Wasser frei fluten. Die Blätter wachsen wechselständig am Halm und bestehen aus 5-8 mm breiten, angerauten Spreiten, zweischneidigen Scheiden und einem bis 5 mm langen Blatthäutchen. Außerhalb der untersten Blattscheiden wachsen Erneuerungstriebe.
Als Blütenstand wird von Mai bis August eine 10-40 cm lange Rispe ausgebildet, die bis zu 5 angelegte Ährchen trägt, welche wiederum
jeweils 8-16 Blüten tragen.
Die länglich-ovalen Spaltfrüchte sind 2-3 mm lang. In früheren Zeiten wurden sie gesammelt und mit Butter und Milch als Grütze gegessen, oder als Geflügel- und Fischfutter verwendet. Das gesamte Gras diente ebenfalls als Viehfutter.
Der Flutende Schwaden siedelt an oder in stehenden oder träge fließenden Gewässern und bei Wurzelung auf eher kühlen, sauerstoff- und kalkarmen Böden in Höhen bis zu 1400 m.
Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
Der Wasser-Schwaden, auch als Großer Schwaden oder Riesen-Schwaden bezeichnet, wächst meist in ausgedehnteren Beständen und wird 80-250 cm hoch.
Die gelbgrünen Halme haben mit bis zu 1 cm Dicke einen rohrartigen Charakter. Die Blätter besitzen raue, 1-2 cm breite Spreiten und zunächst geschlossene Scheiden, die später dann aufgerissen erscheinen. Das Blatthäutchen hat eine Länge von bis zu 3 mm.
An 20-50 cm langen Rispen wachsen im Juli und August 5-10 mm lange Ährchen mit 5-10 Blüten, die erst grün und im weiteren Verlauf dann bräunlich-violett eingefärbt sind.
Als Fruchtstand bilden sich Spaltfrüchte, die über das Wasser oder Tiere verbreitet werden.
Beim Wasser-Schwaden handelt es sich um eine wärmeliebende Lichtpflanze, die an Ufern und in Gräben auf nährstoff- und basenreichen Schlammböden siedelt. Sie wird gern von Rindern gefressen und dient im Uferbereich als Erosionsschutz.
In Bayern fehlt sie komplett im Alpenvorland und in den Alpen.