Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae)

Die Froschbissgewächse sind eine Familie innerhalb der Gattung
der Froschlöffelartigen (Alismatales) mit insgesamt über 100 verschiedenen Arten, die über die ganze Erde verteilt vorkommen. Viele der Froschbissgewächse sind beliebte Zierpflanzen für Gartenteiche.
Zu den in Bayern heimischen Froschbissgewächsen gehören der Europäische Froschbiss, die Krebsschere, die Kanadische Wasserpest und das Große Nixenkraut.

Europäischer Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae)
Der Europäische Froschbiss ist eine einjährige, einhäusige Wasserpflanzenart, deren Blätter aus freiflutenden Rosetten wachsen und wie verkleinerte Seerosenblätter oder Froschschnauzen aussehen. Die ledrigen, oberseits grün glänzenden und unterseits rötlich erscheinenden Blätter bestehen aus einem herzförmigen Hauptblatt, das einen Durchmesser von etwa 2-7 cm hat, und 2 größeren Nebenblättern. Durch die vielen 5-20 cm langen Ausläufer entstehen allerdings Schwimmblatt-Teppiche, in der die einzelnen Pflanzen kaum mehr auseinander zu halten sind.
Zwischen Mai und August sprießen die 1,5-3 cm großen, in der Mitte gelb leuchtenden Blüten mit jeweils 3 weißen Kronblättern und einem Hochblatt.
Beim Froschbiss sind die bestielten, immer im Dreierverbund auftretenden, männlichen Blüten deutlich größer als die einzelnen, weiblichen Blüten. Beide wachsen nach Geschlechtern getrennt an unterschiedlichen Sprossen derselben Pflanze. Deshalb werden in den 1 cm großen, grünen Kugelfrüchten auch selten Samen gebildet.
Die Vermehrung erfolgt über Ausläufer und die im Herbst sich entwickelnden Winterknospen, die sich von den alten absterbenden Pflanzenteilen lösen, auf den Grund des meist stehenden Gewässers sinken und aus denen dann im kommenden Frühjahr neue Pflanzen sprießen.

Krebsschere (Stratiotes aloides)
Die Krebsschere ist eine einjährige, zweihäusige, trichterförmige Wasserpflanze (der Aloe vom Aussehen her nicht unähnlich), deren gesägte Schwertblätter eine Länge von 40 cm und eine Breite von 4 cm erreichen. Wie die Scheren von Krebesen sehen dagegen die Hochblätter aus.
Die 3-4 cm großen Blüten, die von Mai bis Juli erscheinen, sind in der Mitte gelb und verfügen über jeweils 3 weiße Kron- und 3 grüne Kelchblätter. Die 3,5 cm langen Früchte sind sechskantig oval. Jedoch spielen bei der Krebsschere die Vermehrung über Ausläufer und Winterknospen die größere Rolle, genau wie es beim Froschbiss auch der Fall ist.
Die Krebsschere siedelt am liebsten in wärmeren, schlammigen, unverschmutzten und vorzugsweise stehenden Gewässern, wo sie zum Teil verlandungsfördernd wirkt.
Sie gehört zu den gefährdeten Arten und ist daher besonders geschützt. Einige Libellenarten verwenden ausschließlich die Krebsschere zur Eiablage.
Früher diente sie als Schweinefutter und wurde als Gründünger genutzt.

Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
Die Kanadische Wasserpest ist – wie der Name bereits sagt – ein ausdauernder Neophyt aus Kanada, der vermittels der Seeschifffahrt ab ca. 1850 in Europa eingeschleppt wurde und sich schnell und umfangreich ausgebreitet hat.
Die flutenden Stängel sind 30-100 cm lang und können bis zu 3 m lange Ausläufer bilden. An den Stängeln sitzen kleine, zungenförmige, dunkelgrüne Blätter, während von Juni bis September die unscheinbaren, rosa-weißlichen Blüten an längeren, hellen Stielen aus dem Wasser ragen. In Mitteleuropa ist die Kanadische Wasserpest ausschließlich weiblichen Geschlechts, weshalb die Vermehrung auch nur über abgebrochene Sprossen und Ausläufer erfolgt.
Die Kanadische Wasserpest kann getrocknet als Viehfutter und Dünger verwendet werden.

Großes Nixenkraut (Najas marina)
Das Große Nixenkraut ist eine einjährige, zweihäusige Unterwasserpflanze, die sowohl in Süß- als auch in Salzwasser gedeihen kann. Die zerbrechlichen, gegabelten Stängel erreichen eine Länge von 10-50 cm.
An ihnen befinden sich gegenständig angeordnet 1-6 mm breite, wellige und gezähnte Blätter.
Die Blüten wachsen unter Wasser und auch die Bestäubung findet dort statt. Die männlichen sind 1,5-3 mm lang und bestehen nur aus einem Staubblatt, während die weiblichen 2,5-5,5 mm lang sind und über einen Griffel mit dreilappiger Narbe verfügen.
Die ovalen, braunroten Nussfrüchte werden in erster Linie durch Enten vermittels Verdauungsverbreitung gestreut.
Das Große Nixenkraut ist bis zu einer Wassertiefe von 3 Metern in stehenden oder langsam fließenden Gewässern aufgrund der zunehmenden Wasserverschmutzung heutzutage leider eher selten zu finden.