Spanner (Geometridae)

Diese sehr große Familie der Schmetterlinge umfasst weltweit zirka 23.000 verschiedene Arten; deutschlandweit sind es etwa mehr als 400 Arten. Bis auf wenige tagaktive Falter ist der Großteil den Nachtfaltern zuzuschreiben. Ein interessantes Erkennungsmerkmal dieser Art betrifft die Raupen: Diese haben nur ein Bauchfußpaar, während die meisten anderen Schmetterlingsarten davon vier haben. So ziehen die Spanner-Raupen das Brustbein an den Hinterleib und bilden mit ihrem Körper eine Art Omega (altgriechisches O), wenn sie sich fortbewegen.

  • Schwarzgesäumter Besenginsterspanner (Isturgia limbaria)
    Die Eier des Schmetterlings sind schmal und grünlich; auf ihnen befinden sich kleine Warzen. Die Raupen dieses Spanners sind braun oder grün gefärbt. Auf dem Rücken sieht man gelbe Längslinien sowie an den Seiten hellgelbe Streifen.In den Allgäuer Alpen gibt es größere Gebiete, in welchen der Besenginster wächst. Dieser stellt die bevorzugte Futterpflanze der Raupen dar. Nach einigen Wochen sind die Raupen bereits ausgewachsen. Anschließend verpuppen sie sich im Herbst und überwintern in diesem Entwicklungsstadium.

    Die Lebensräume sind im Allgemeinen buschige Hänge, trockene Heidegebiete oder auch Waldränder. Der Schmetterling kommt allerdings nur lokal vor, ist also in Westeuropa nicht großflächig verbreitet. In den Südalpen ist er bis zu einer Höhe von 2000 m anzutreffen. Die Schmetterlinge bilden im Kalenderjahr zwei Generationen. Um sich zu ernähren, lassen sie sich auf Wasserdost, Weißem Steinklee oder Weißklee nieder und saugen an den Blüten.

    Auffällige gelb-orangene Flügel
    Die Flügel des mittelgroßen Falters haben eine Spannweite zwischen 22 und 28 Millimetern. An den Vorderflügeln fällt besonders die gelbe bis gelb-orangene Färbung auf. Umrandet werden diese von einem schmalen schwarzen Saum. Der Schmetterling wird auch Gelber Besenginsterspanner oder Gelber Ginsterkrautspanner genannt. Die hinteren Flügel erscheinen in einem etwas dunkleren Gelb und sind umgeben von einem dünneren Saum. Die Fühler der Männchen sind zu beiden Seiten gekämmt; die der weiblichen Falter hingegen sind schlicht fadenförmig.

    Eine Ausnahme stellt das Insekt im Flugverhalten dar: Es ist einer der wenigen tagaktiven Falter in der Familie der Spanner. Leider sieht man das Tier immer seltener. Es befindet sich auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. In einigen Regionen Ost-Deutschlands ist es bereits gar nicht mehr anzutreffen.

 

  • Breitgesäumter Zwergspanner (Idaea biselata)
    Dieser Schmetterling ist einer der häufigsten Verteter der Gattung Idaea aus der Familie der Spanner (Geometridae). Die Spannweite der Flügel bewegt sich zwischen 16 und 21 Millimetern. Die Grundfarbe des Breitgesäumten Zwergspanners kann man als weißgrau bezeichnen (wobei es einige farbliche Abstufungen von hell bis dunkel gibt). An ihrem Rand sind die Hinterflügel gesäumt von dunklen, wellenförmigen Bändern. Auf dem Vorder- wie auch auf dem Hinterflügel findet sich ein schwarzer Punkt.

    Wenig wählerisch bei der Nahrung
    Die Schmetterlingseier, die die Weibchen im Juli legen, sind in frühem Stadium hellgelb, später dann hellrot und dunkel gefleckt. Die Raupen sind graubraun, die Puppen hellbraun gefärbt. Bei der Nahrung ist die Raupe alles andere als wählerisch: Sie frisst verschiedenste krautige Pflanzen wie z.B. Klee, Ampfer, Wiesensalbei oder Löwenzahn, aber auch welkende Blätter und Gras. Man bezeichnet dies als polyphag, also vielfressend. Das geschlüpfte Insekt saugt etwa an Pfeifengräsern, Kratzdisteln oder dem Gewöhnlichen Wasserdost. Es fliegt zwischen Ende Juni bis September

    Typischer Lebensraum
    Man findet den Schmetterling an vielen Orten, insbesondere aber in feuchten Mischwäldern, an Waldrändern oder in Hecken. Deutschlandweit wie auch in Bayern gilt der Schmetterling als häufig und nicht gefährdet. In Bayern sichtet man ihn u.a. in Oberbayern oder in der Oberpfalz. Übrigens ist der Schmetterling ein ein Nachtfalter, d.h. seine Aktivität beginnt mit der Dämmerung. Künstliche Lichtquellen wirken auf ihn sehr anziehend.