Man könnte glauben, dass es sehr viele Gänse in Deutschland gebe und man ihnen regelmäßig bei Spaziergängen im Grünen begegne. Doch Gans ist freilich nicht gleich Gans und so bekommen wir etwa in Parkanlagen zahlreiche Graugänse (Anser anser) zu Gesicht, die wilden Vorfahren der Hausgänse. Die Bayerische Landgans hingegen gilt als extrem gefährdet.
Geht man nach der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, gab es im Jahr 2013 deutschlandweit nur noch 36 Ganter und 45 Gänse. Einige wenige private Züchter sorgen dafür, dass die Gänserasse weiter erhalten bleibt.
Fleisch aus Osteuropa
Die Bayerische Landgans ist ein Nutz- und Haustier, das wegen seines feinfaserigen und fettarmen Fleisches sehr begehrt ist. Ganter wiegen im Schnitt 6 Kilo, Gänse 5 Kilo. Bayerisch nennt man die Landgans deswegen, da man sie vor allem in Franken, der Oberpfalz, Niederbayern und Schwaben heranzüchtete. Heutzutage beziehen die Deutschen ihr Gänsefleisch aus dem Ausland, dabei vorwiegend aus Polen und Ungarn, auch wenn man bei seinem lokalen Metzger z.B. eine Bayerische Bauerngans aus Freilandhaltung bekommen kann .
Verschiedenste Farbschläge
Die Fränkische Landgans, die mit ihrer Blaufärbung vom Bund deutscher Geflügelzüchter anerkannt ist, fasst man mit der Bayerischen zusammen. Generell sind bei der Bayerischen Landgans viele unterschiedliche Farben möglich: Sie gehen von etwa grau oder schwarz gescheckt bis zu reinweiß und einfarbig braun.
Abhängig vom Farbschlag haben die Bayerischen Landgänse auch verschiedene Augen- und Krallenfarben; bei weiß gescheckten Gänsen z.B. sind die Augen blau. Der Schnabel hat die Grundfarbe orange und ist keilförmig.
Ein Partner fürs Leben
Bayerische Landgänse gelten als sehr selbständig und zuverlässig. Dies bezieht sich nicht nur auf die Brut. Treu sind sie bei der Partnerwahl, denn Ganter und Gans bleiben oft ein Leben lang zusammen und versorgen zusammen die Jungtiere, die Gössel. Die Gans legt zumeist von Februar bis März ca. 10 bis 12 Eier.
Die Bayerische Landgans kann zwar fliegen, bleibt aber meist an ihrem Standort und kommt verlässlich in ihren Stall zurück. Mit den deutschen Wetterverhältnissen hat sie sich sehr gut arrangiert. Sie ist zudem eine Weidegans und genügsam auf Grünflächen unterwegs, benötigt aber eine Wasserstelle, um sich zu baden.