Baumpieper (Anthus trivialis)
Der Baumpieper ist ein Bodenbrüter und die in Deutschland mit über 500000 Brutpaaren am häufigsten vorkommende Pieper-Art. Er ist sehr unscheinbar, aber durch seinen hellklingenden Gesang überaus präsent.
Seine Körpergröße beträgt 14-15 cm bei einer Flügelspannweite von
24 cm und einem Gewicht von 24 g.
Die braune Oberseite ist von schwarzen Streifen durchzogen, während die Unterseite gelblich mit schwarzen Flecken erscheint und die Flügel unterhalb zur Hälfte weiß eingefärbt sind.
Von April bis Juni finden bis zu 2 Jahresbruten statt mit jeweils
4-6 grünlichen und dunkel gefleckten Eiern, die 12-14 Tage lang ausgebrütet werden. Nach 10-14 weiteren Tagen verlassen die Jungvögel das Nest.
Die Hauptnahrung besteht aus Raupen und Insekten.
Der Gesang, der von Bäumen oder im Flug erschallt, klingt zwitschernd, die Rufe dagegen schrill. Außerdem wippt er auf Bäumen nervös mit dem Schwanz, was eigentlich ein Merkmal der Stelzen ist.
Das Höchstalter wird mit 5 Jahren angegeben.
Wiesenpieper (Anthus pratensis)
Der Wiesenpieper sieht dem Baumpieper zum Verwechseln ähnlich und ist auch dem Verhalten nach sehr gleichartig. Einzige Merkmale sind der nicht so kräftige Schnabel und eine nicht gar so gelbliche Brustfärbung. Desweiteren ist der Wiesenpieper meist am Boden statt auf Bäumen zu finden. Und die Flugweise erscheint abgehackter und auf kürzere Strecken ausgerichtet.
Bachstelze (Motacilla alba)
Die Bachstelze ist ein Teilzieher, der den Winter meist im Süden Europas oder in Nordafrika verbringt.
Sie erreicht eine Körpergröße zwischen 17-19 cm bei einer Flügelspannweite von 25-30 cm und einem Gewicht von 24-26 g.
Das Gefieder ist schwarz-weiß-grau gezeichnet. Wie alle Stelzen besitzt sie einen langen Schwanz, der durch ständiges Wippen auffällt.
Die 1-3 Jahresbruten fallen in den April bis August mit Gelegen von 5-7 grau-weißen Eiern mit dunkler Fleckung. Diese werden 2 Wochen lang ausgebrütet. 2,5 Wochen später verlassen die Jungvögel das Nest.
Bachstelzen ernähren sich überwiegend von Insekten, Weichtieren und Spinnen.
Das Höchstalter liegt bei 8 Jahren.
Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
Die Gebirgsstelze ist überwiegend in den Mittelgebirgen ansässig in der Nähe von Gewässern und ernährt sich auch hauptsächlich von Wasserinsekten.
Sie hat eine graue Oberseite, eine gelbe Unterseite und graubraune Flüge mit weißlicher Querbinde.
Die Körperlänge beträgt 18-19 cm bei einer Flügelspannweite von 25-28 cm und einem Gewicht von 18-22 g.
Die bis zu Jahresbruten finden von April bis Juni in Nischen von Mauern, Schleusen oder Brücken, aber auch in Baumwurzeln von den Weibchen gebauten Nestern statt. Das Gelege umfasst 4-6 Eier, aus denen nach 1,5-2 Wochen die Jungvögel schlüpfen. Die Nestlingszeit kann bis zu 2,5 Wochen betragen.
Der Ruf klingt hart und metallisch.
Das Höchstalter liegt bei 8 Jahren.
Schafstelze (Motacilla flava)
Die Schafstelze ist in Bayern als Sommervogel auf Feldern, Wiesen und sonstigen Feuchtgebieten zu beobachten.
Sie wird etwa 17 cm groß bei einer Flügelspannweite von 26 cm und einem Gewicht von 22 g.
Sie kann mit der Gebirgsstelze verwechselt werden, hat aber im Gegensatz zu ihr einen grün-grauen Rücken.
Die 2 Jahresbruten fallen in die Zeit von Mai bis Juli und ein Gelege umfasst für gewöhnlich 4-6 graubraun gefleckte Eier. Die Brutdauer beläuft sich auf 11-12 Tage, die Nestlingsdauer auf 11-13.
Schafstelzen ernähren sich von Insekten, Würmern und Spinnen.
Die Lebenserwartung beträgt 5 Jahre.
Wasseramsel (Cinclus cinclus)
Die Wasseramsel bildet eine eigene Familie, kann gut schwimmen und ist nicht mit der gewöhnlichen Amsel verwandt.
Sie wird 18 cm groß bei einer Flügelspannweite von 30 cm und einem Gewicht von 75 g.
Das Gefieder ist bis auf Kehle und Brust, die weiß erscheinen, in Schwarz,- Grau,- und Brauntönen gehalten.
Der Kopf ist grundsätzlich braun und der kräftige Schnabel schwarz.
Die 2 Jahresbruten der jeweils 4-6 weißen Eier fallen in die Zeit zwischen März und Juli und dauern jeweils
2,5 Wochen. Nach 3 Wochen verlassen die Jungvögel ihr Nest.
Der Gesang ist ein Zwitschern und Trillern, der Ruf kling wie „zit“.
Wasseramseln ernähren sich vornehmlich von Wasserinsekten, Wasserschnecken, Larven, Krebsen und Fischen.
Das Höchstalter wird mit 10 Jahren angegeben.
Zu der Vogelfamilie der Stelzen und Pieper gehört ebenfalls der Seidenschwanz (Bombycilla garrulus), der in Bayern jedoch nur als Wintergast auftritt.