Zwischen Stein- und Kiesbänken ist er zu Hause. Doch man muss schon genauer hinsehen, um den Flussregenpfeifer zu entdecken, denn der Watvogel lebt zurückgezogen und ist mit seinem braun-weißen Gefieder bestens getarnt. Zudem ist er nur zwischen 15 und 18 cm groß, vergleichbar mit einem Spatz.
Der Flussregenpfeifer ist gekennzeichnet durch einen schmalen, gelben Ring um sein Auge. Sein Rücken ist braun, die Körperunterseite weiß. Bemerkenswert ist auch der schwarze Schnabel. Während seines Rufes kann man einen hohen Pfeifton vernehmen, der sich mit einem „tiü“ beschreiben lässt.
In Bayern gibt es nicht mehr allzu viele Exemplare; man geht von einer Zahl zwischen 950 und 1300 Brutpaaren aus. Folglich steht er dort auch auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere.
Bevorzugter Lebensraum in Bayern
Der Vogel schätzt in Bayern insbesondere den Lebensraum an der Donau mit seinem Geschiebe, also Gestein, das durch Gletscher weitergetragen wurde. Ebenso ist er auch am Main, an der Pegnitz oder an der Isar zu sehen.
Dort sind auch seine Ruhe- und zugleich Brutgebiete. Diese läuft er mit schnellen und ruckartigen Bewegungen ab. So flink wie er läuft, so plötzlich stoppt er dabei auch. Der Vogel frisst gerne Insekten und ihre Larven, aber auch Spinnen und kleine Krebstiere.
Schauflug rund ums Brutrevier
Flussregenpfeifer sind Langstreckenzieher, die im Winter nach Afrika fliegen. Zwischen Ende März und Anfang April startet die Balz, wenn die Tiere an ihrem Brutgebiet angekommen sind. Beim Männchen ist zu beobachten, dass er sein Brutrevier mit einem Schauflug umkreist.
Als Nest suchen sich die Flussregenpfeifer eine flache, oft nicht ausgepolsterte Mulde direkt im Kiesbett. Die Eier sind grau grundiert, dunkel gesprenkelt und ähneln dem steinernen Untergrund am Flußufer.
An der Brut sind sowohl Männchen als auch Weibchen beteiligt. Die Jungen sind Nestflüchter: 24 bis 29 Tage nachdem sie geschlüpft sind, verlassen sie das Nest und sind flugfähig.
Zu den natürlichen Feinden des Flussregenpfeifers zählt man etwa Möwen, Füchse oder Waschbären. Gefährdet sind sie außerdem durch Hochwasser und störende menschliche Einflüsse am Ufer.
Geht es darum, sein Nest zu beschützen, legt der Vogel ein interessantes, auch als verleitend bezeichnetes Verhalten an den Tag: Er lenkt den potentiellen Angreifer ab, indem er ihn in eine andere Richtung lockt.